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Beschädigtes Gebäude in Port Moresby, Papua-Neuguinea, 12. Januar 2024 Beschädigtes Gebäude in Port Moresby, Papua-Neuguinea, 12. Januar 2024  (AFP or licensors)

Papua-Neuguinea: Lage nach Plünderungen beruhigt sich

In der von Protesten und Plünderungen betroffenen Pazifik-Republik Papua-Neuguinea haben Plünderer begonnen, Diebesgut wieder zurückzubringen. Grund für die Plünderungen war ein Dienststreik von Polizisten gewesen, die nach unerwarteten Gehaltskürzungen im Protest zu Hause blieben.

Nach gewalttätigen Ausschreitungen und Plünderungen in der vergangenen Woche scheint sich die Lage in Papua-Neuguinea zu stabilisieren. Kirchenvertreter berichten davon, dass Plünderer Diebesgut zurückbringen würden. Derweil gilt nach wie vor der von der Regierung ausgerufene Notstand, das Militär patrouilliert in den Straßen.

Nachdem Staatsbedienstete, allen voran Polizisten, eine unangekündigte, massive Gehaltskürzung bei sich festgestellt hatten, war es zu massiven Ausschreitungen und Protesten gegen die Regierung gekommen. Die Polizei stellte ihre Tätigkeit ein. Infolgedessen war es zu Plünderungen durch Jugendbanden, Gangs, aber auch Obdachlosen und Armen gekommen. Mittlerweile hat die Regierung angekündigt, die Gehälter zu überprüfen und die Kürzungen zurückzuerstatten.

„Tiefes soziales Unbehagen"

Polizei und Kirche hatten den Plünderern mitgeteilt, dass die „Türen der Kirche offen“ seien, so der Missionar Pater Victor Roche gegenüber der Nachrichtenagentur „Fides“. Dies scheine einen „gewissen Effekt“ gehabt zu haben. „Man kann sagen, dass sich etwas bewegt. Es ist ein Zeichen der Hoffnung, ein Zeichen, dass das persönliche Gewissen in gewisser Weise durch den Glauben erleuchtet wird.“  

Hintergrund der Unruhen, so Roche, sei aber ein „tiefes soziales Unbehagen, ein Misstrauen gegenüber der Regierung aufgrund der Korruption, der Armut und der Arbeitslosigkeit, vor allem unter Jugendlichen“. Die Kirchen, ob katholisch oder aus einer anderen Tradition, stellten in dieser Situation Jugendlichen ihre Hilfe zur Verfügung, sei es durch Stipendien, Ausbildung für Straßenkinder und andere soziale Programme. Die Tatsache, dass nun die gestohlenen Güter teils zurückgebracht werden, sei ein Ausdruck des Stellenwertes, den der Glauben in Papua-Neuguinea habe. 95 Prozent der Bevölkerung des Inselstaates bekennen sich zum Christentum, vor allem in seiner protestantischen Ausprägung. 

(fides -ww)

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17. Januar 2024, 15:36