Gläubige vor der Kathedrale in Manila, Hauptstadt der Philippinen Gläubige vor der Kathedrale in Manila, Hauptstadt der Philippinen  (AFP or licensors)

Philippinen: Abschied von „Dialogbischof“

Tausende Christen, aber auch Vertreter des Islam, haben diesen Montag des verstorbenen ehemaligen Erzbischofs von Davoa gedacht. Auch Papst Franziskus sandte eine würdigende Botschaft.

Fernando Capalla, langjähriger Erzbischof auf der südphilippinischen Insel Mindanao, war am 6. Januar verstorben. Als Dialogbereiter zwischen Christen und Muslimen war er überall auf den Philippinen beliebt und respektiert.

„Frieden und Dialog waren seine herausragenden Wesenszüge“, würdigte der emeritierte Kardinal von Cotabato, Orlando Quevedo, den Verstorbenen. Capalla habe sich durch „Verständnis und Respekt, Freundschaft mit Angehörigen anderer Glaubensrichtungen, Empathie und tiefe Anerkennung der Differenzen bei Hervorhebung der Gemeinsamkeiten zwischen den verschiedenen Religionen“ ausgezeichnet. Selbst in Momenten, in denen die Insel Mindanao von Spannungen und terroristischer Gewalt in Mitleidenschaft gezogen wurde, zeigte Capalla „Milde und Bescheidenheit“. In der Note des Papstes, die während der Gedenkmesse verlesen wurde, würdigte Franziskus den Verstorbenen vor allem für seine „Unterstützung des interreligiösen Dialogs“.

Dialog mit dem Islam

Capalla war einer der Hauptinitiatoren der „Bischofs-Ulama-Konferenz“, einem Zusammenschluss von christlichen und muslimischen Religionsführern. Das 1996 gegründete Dialogformat hat zum Ziel, einen aufrechten Dialog zwischen Christen und Muslimen sowie deren Zusammenleben zu fördern. Die Religionsführer der unterschiedlichen Traditionen treffen sich dabei zum gemeinsamen Gebet, zum Studium und der Diskussion über Themen wie soziale Gerechtigkeit und Förderung oder Menschenrechte. Für sein Engagement wurde Capalla mit dem "San-Lorenzo-Ruis-Preis für Frieden und Einheit" ausgezeichnet. Auf nationaler Ebene engagierte sich Capalla für den Friedensprozess zwischen der Regierung in Manila und verschiedenen Rebellengruppen.

Hintergrund

Capalla war von 2003-2005 Vorsitzender der philippinischen Bischofskonferenz und Mitglied der Föderation der asiatischen Bischofskonferenzen (FABC). Wegen seiner zahlreichen Verdienste wurde er zum Mitglied des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog ernannt.

(fides - ww)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

15. Januar 2024, 15:40