Sri Lanka: Kardinal beschuldigt Regierung
Die Granate wurde am 14. Januar 2022 in der Allerheiligenkirche in Borella in Colombo, gefunden – nur wenige Tage vor einer Gedenkveranstaltung anlässlich der tödlichen Bombenanschläge vom Ostersonntag 2019. „Glücklicherweise ist die scharfe Granate an diesem Tag nicht explodiert“, so der Kardinal.
„Von starken Männer geschickt“
Ranjith äußerte sich am Sonntag bei einer Messe in derselben Kirche. Der Mann, der den Sprengsatz vor zwei Jahren platziert habe, sei „ein Anhänger der Regierung“ gewesen und „von starken Männer geschickt worden“. Ziel sei gewesen, die Kirche in ihrem Kampf um Gerechtigkeit für die Opfer des Terroranschlags vom Ostersonntag 2019 „einzuschüchtern“. Bei dem gleichzeitigen Anschlag auf drei Kirchen und drei Luxushotels waren damals 275 Menschen ums Leben gekommen; mehr als 500 wurden verletzt.
Ranjith sagte, die Person, die die Granate platziert habe, sei auf den Videoaufzeichnungen deutlich zu erkennen. „Wir fragen uns immer noch, warum dieser Mann nicht verhaftet wurde, obwohl sein Gesicht eindeutig zu sehen ist. Es hat keine Ermittlungen gegen ihn gegeben“, so der Kardinal.
Eine Aufforderung an den Polizeichef
Ranjith forderte den amtierenden Generalinspektor der Polizei, Deshabandu Tenakoon, auf, eine ordentliche Untersuchung des Vorfalls durchzuführen. Der Kardinal und zivilgesellschaftliche Gruppen hatten zuvor die Beförderung Tenakoons zum obersten Polizisten des Landes beanstandet und ihm eine Rolle bei dem Terroranschlag vom Ostersonntag vorgeworfen.
Der amtierende Präsident Ranil Wickremesinghe hat unlängst bei einer Parlamentsdebatte an, dass in dem finanziell angeschlagenen Inselstaat Ende des Jahres Präsidentschafts- und Parlamentswahlen stattfinden werden. „Wenn die Wahlen stattfinden, werden wir die Möglichkeit haben, zu entscheiden, ob diese korrupten Politiker weiterhin das Land regieren werden oder ob jemand Neues mit der Verantwortung betraut wird, das Land voranzubringen“, sagte Kardinal Ranjith.
(ucanews – sk)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.