Indien: Bischöfe fordern, dass Fortschritt allen zugutekommt
Die 170 indischen Bischöfe äußerten am Ende ihrer Versammlung den Wunsch, dass Indien im Zuge seiner „enormen Fortschritte“ der letzten Jahrzehnte seine nationale Einheit erhalten könne und die demokratischen Institutionen schütze. In dem 1,4 Milliarden Einwohner starken Land sei der Eindruck weit verbreitet, „dass die wichtigen demokratischen Institutionen unseres Landes schwächer werden, dass die föderale Struktur unter Druck steht und dass die Medien ihre Rolle als vierte Säule der Demokratie nicht erfüllen“. In der Gesellschaft sei zudem eine religiöse Polarisierung zu beobachten, die die viel beschworene soziale Harmonie im Land beeinträchtige und die Demokratie selbst gefährde. Indiens Entwicklung dürfe, so die Bischöfe, nicht nur „einem kleinen Prozentsatz des Volkes“ zugutekommen.
Parlamentswahl im Frühjahr 2024
Der gemeinsame Appell der Bischöfe aller drei in Indien vertretenen Riten (lateinisch, syromalabarisch und syromalankarisch) richtet sich an die Nation, die im April und Mai 2024 allgemeine Wahlen abhalten wird. Der seit 2014 regierende Premierminister Narendra Modi, der der nationalistischen Bharatiya Janata Party (BJP) angehört, wird für eine dritte Amtszeit kandidieren.
Wachsende Intoleranz gegenüber Christen
Die Bischöfe äußerten sich besorgt über die wachsende Intoleranz in der indischen Gesellschaft und Angriffe gegen Christen, die etwa 2,3 Prozent der indischen Bevölkerung ausmachen und von denen ein Drittel - über 20 Millionen Menschen - Katholiken sind.
Erst vor ein paar Tagen hatte es Vorwürfe gegen Kirchenvertreter im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh gegeben. Die Polizei hatte Pater Dominic Pinto, einen katholischen Priester der Diözese Lucknow, zusammen mit fünf protestantischen Pfarrern und einem Laien unter dem Vorwurf verhaftet, er habe versucht, einige Hindu-Gläubige zum Christentum zu bekehren. Der Vorwurf wurde von der örtlichen Kirche vollständig zurückgewiesen.
(fides - vn)
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