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Familienangehörige eines Mordopfers im Bundesstaat Guerrero Familienangehörige eines Mordopfers im Bundesstaat Guerrero  (AFP or licensors)

Mexiko: Präsident lobt Gespräche der Bischöfe mit kriminellen Banden

Das Ziel der Gesprächsinitiative der mexikanischen Bischöfe ist ein Waffenstillstand. In Mexiko werden jeden Tag im Schnitt 95 Menschen ermordet, wie die Nachrichtenplattform infobae.com zuletzt berichtete.

„Ich sehe das als sehr gut an, ich denke, wir alle müssen zum Frieden beitragen“, sagte der mexikanische Präsident, Andrés Manuel López Obrador, bei einer Pressekonferenz am vergangenen Donnerstag. López Obrador betonte, dass Priester, Pastoren und Mitglieder aller Kirchen sich immer wieder für den Frieden im Land engagierten, die Verantwortung für die Gewährleistung von Frieden und Sicherheit jedoch grundsätzlich beim Staat liege.

Bischöfe führen Gespräche mit Anführern von Drogenkartellen

Berichten der Zeitung „El Universal“ zufolge hatten vier Bischöfe den Anführern krimineller Banden in der Provinz Guerrero an der Pazifikküste Mexikos einen Waffenstillstand vorgeschlagen. Der Bundesstaat gilt als besonders von Gewalt und Armut geprägt. Nach Angaben der Bischöfe sollen bereits Gespräche mit führenden Vertretern von zwei Drogenkartellen stattgefunden haben, „Los Tlacos“ und „La Familia“. Der Bischof der Diözese Chilpancingo-Chilapa im Bundesstaat Guerrero, José de Jesús González Hernández, sagte der Zeitung, dass die Bandenführer dem Vorschlag allerdings nicht zugestimmt hatten, da sie nicht bereit seien, einen Teil der von ihnen kontrollierten Gebiete abzutreten. „Sie sind gierig nach Geld, gierig nach Macht und damit können wir nichts erreichen“, so González Hernández. Die mexikanischen Bischöfe wollen trotz der Absage mit den Bandenchefs weitere Gespräche führen.

Bischof José de Jesús González Hernández links neben seinem Vorgänger Salvador Rangel Mendoza
Bischof José de Jesús González Hernández links neben seinem Vorgänger Salvador Rangel Mendoza

Die Amtszeit von Präsident López Obrador, die in diesem Jahr endet, ist die blutigste und gewalttätigste in der jüngeren Geschichte des Landes. Die Zahl der Morde während seiner Präsidentschaft hat sich gegenüber seinen Amtsvorgängern Enrique Peña Nieto und Felipe Calderón Hinojosa verdoppelt.

 

(kna – vn)

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16. Februar 2024, 11:34