Mexiko: Präsident lobt Gespräche der Bischöfe mit kriminellen Banden
„Ich sehe das als sehr gut an, ich denke, wir alle müssen zum Frieden beitragen“, sagte der mexikanische Präsident, Andrés Manuel López Obrador, bei einer Pressekonferenz am vergangenen Donnerstag. López Obrador betonte, dass Priester, Pastoren und Mitglieder aller Kirchen sich immer wieder für den Frieden im Land engagierten, die Verantwortung für die Gewährleistung von Frieden und Sicherheit jedoch grundsätzlich beim Staat liege.
Bischöfe führen Gespräche mit Anführern von Drogenkartellen
Berichten der Zeitung „El Universal“ zufolge hatten vier Bischöfe den Anführern krimineller Banden in der Provinz Guerrero an der Pazifikküste Mexikos einen Waffenstillstand vorgeschlagen. Der Bundesstaat gilt als besonders von Gewalt und Armut geprägt. Nach Angaben der Bischöfe sollen bereits Gespräche mit führenden Vertretern von zwei Drogenkartellen stattgefunden haben, „Los Tlacos“ und „La Familia“. Der Bischof der Diözese Chilpancingo-Chilapa im Bundesstaat Guerrero, José de Jesús González Hernández, sagte der Zeitung, dass die Bandenführer dem Vorschlag allerdings nicht zugestimmt hatten, da sie nicht bereit seien, einen Teil der von ihnen kontrollierten Gebiete abzutreten. „Sie sind gierig nach Geld, gierig nach Macht und damit können wir nichts erreichen“, so González Hernández. Die mexikanischen Bischöfe wollen trotz der Absage mit den Bandenchefs weitere Gespräche führen.
Die Amtszeit von Präsident López Obrador, die in diesem Jahr endet, ist die blutigste und gewalttätigste in der jüngeren Geschichte des Landes. Die Zahl der Morde während seiner Präsidentschaft hat sich gegenüber seinen Amtsvorgängern Enrique Peña Nieto und Felipe Calderón Hinojosa verdoppelt.
(kna – vn)
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