USA: Bischöfe mahnen Eindeutigkeit von Segnungen an
So weist Donald J. Hying, der Bischof von Madison, Wisconsin, in einem Pastoralbrief von Anfang Januar darauf hin, dass „jenseits der schwierigen Frage, ob man einer solchen Person/einem solchen Paar den Segen erteilen soll oder nicht,“ es wichtiger sei, mit diesen Personen ins Gespräch zu kommen, „damit sie die schönen und notwendigen Lehren der Kirche über Sexualität und Ehe verstehen und leben können“.
Der Bischof von Winona-Rochester in Minnesota, Robert E. Barron erklärte Ende Dezember vergangenen Jahres: „‘Fiducia Supplicans‘ deckt sich mit der von Papst Franziskus seit langem vertretenen Überzeugung, dass diejenigen, die den Anforderungen der kirchlichen Morallehre nicht in vollem Umfang gerecht werden, dennoch von Gott geliebt und geschätzt werden und eingeladen sind, das Angebot des Herrn zur Vergebung anzunehmen.“
Sehr vielfältiges Echo
Das Dikasterium für die Glaubenslehre hatte am 18. Dezember die Erklärung „Fiducia Supplicans“ („Bittstellendes Vertrauen“) über die „pastorale Bedeutung des Segens“ herausgegeben. Darin wird vorgeschlagen, „die Bedeutung des Segens zu erweitern und zu bereichern", einschließlich der Ausweitung nicht-liturgischer Segnungen auf Personen in „irregulären" außerehelichen sexuellen Beziehungen - insbesondere gleichgeschlechtliche Paare und zusammenlebende heterosexuelle Paare. Das Echo auf die Erklärung war sehr unterschiedlich und reichte von einem begeisterten Empfang in einigen Diözesen in Deutschland und Belgien, bis hin zu Bischöfen in Afrika, die erklärten, sie könnten die Anweisung nicht umsetzen, ohne einen Skandal zu verursachen. Der Patriarch der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche erklärte, das Dokument gelte rechtlich nicht für die katholischen Gläubigen außerhalb der lateinischen Kirche.
Keine Verwirrung stiften
Nachdem am 4. Januar eine weiterführende Erklärung des Glaubensdikasteriums zu „Fiducia Supplicans“ veröffentlicht wurde, die die lehramtsgemäße Botschaft der Erklärung unterstrich aber einräumte, dass es an „einigen Orten schwierig sei, sie umzusetzen“, äußerten sich weitere US-Bischöfe. So wies der Erzbischof von Kansas City, Joseph E. Naumann am 12. Januar auf der diözesanen Homepage darauf hin, er verstehe „Fiducia Supplicans“ dahingehend, dass die Erklärung „nicht die kirchliche Lehre verändere“. Er habe die Erklärung gelesen und „erfreut festgestellt“, dass die „säkulare Presse“ die Erklärung inkorrekt wiedergegeben habe. „Eigentlich ist das, was 'Fiducia Supplicans' vorschlägt, gängige katholische Seelsorgepraxis“, schrieb er. „Kein Priester, der des Titels 'Vater' würdig ist, würde sich weigern, Gebete für eine oder mehrere Personen anzubieten, die aufrichtig um geistliche Hilfe bitten, um ihr Leben so zu verändern, dass es dem Willen Gottes entspricht.“ Die Aufregung, die um „Fiducia Supplicans“ entstanden sei, rühre wohl eher aus der missverständlichen Formulierung bei gleichgeschlechtlichen Paaren. Das Wort „Paar“ könne implizieren, dass diese Verbindungen als „gleichwertig oder annähernd wie eine Ehe gesehen würden“. Zudem sei der Begriff „Segen“ zu stark aufgeladen worden. Es werde ein Individuum gesegnet, nicht eine Verbindung. Er weise seine Priester und Diakone stets an, jeden „mit Respekt zu begegnen, da wir als Abbild Gottes geschaffen wurden“ und gleichzeitig „niemals Verwirrung über die wahre Natur der Ehe und die Lehre der Kirche über wahrhafte Liebe zu stiften“.
Der Bischof der „Byzantinischen Katholischen Eparchie von Parma“, die sich über 12 Bundesstaaten der USA erstreckt, Robert M. Pipa, wandte sich ebenfalls Anfang Januar auf seiner Homepage an die Gläubigen. Er gehe davon aus, dass diejenigen, die von der Kirche gesegnet werden wollten, dies zum „Wachsen in der Heiligkeit und dem Angleichen an Gottes Willen“ wünschten. Die Segnung dürfe hingegen nicht dazu benutzt werden, „Beziehungen zu bestätigen, die von der Lehre der Kirche abweichen“. Der segnende Priester solle dies unmissverständlich klar machen. Gemeindepriester sollten „Fiducia Supplicans“ in den Pfarrbriefen veröffentlichen und mit ihrer Gemeinde darüber ins Gespräch kommen.
(ucan - ww)
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