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97 Flüchtlinge aus Libyen sind am Dienstag per Flugzeug nach Rom gebracht worden. Das neue Abkommen für diesen Humanitären Korridor wurde im Dezember 2023 geschlossen 97 Flüchtlinge aus Libyen sind am Dienstag per Flugzeug nach Rom gebracht worden. Das neue Abkommen für diesen Humanitären Korridor wurde im Dezember 2023 geschlossen 

Humanitäre Korridore: Besonders Schutzbedürftige aus Libyen in Rom angekommen

97 Flüchtlinge, vor allem aus afrikanischen Ländern und Syrien, sind über einen humanitären Korridor aus Libyen sicher per Flugzeug nach Rom gebracht worden. Unter ihnen ist zum Beispiel die 30-jährige Aisha mit ihren vier Kindern. Sie kommt aus Zentralafrika und hatte zuvor versucht, über das Mittelmeer nach Europa zu fliehen. Sie und ihre Kinder waren vier Jahre in libyschen Lagern.

Michele Raviart und Stefanie Stahlhofen – Vatikanstadt

Aisha und die weiteren Flüchtlinge wurden am Dienstagabend bei ihrer Ankunft am Hauptstadtflughafen Fiumicino mit Trommelmusik und Freudenrufen empfangen. Mit dabei war auch Marco Impagliazzo, Präsident der katholischen Basisgemeinschaft Sant'Egidio in Rom:

„Es handelt sich um besonders schutzbedürftige Menschen, die seit Jahren in Libyen sind. Sie haben sehr viel gelitten, sowohl bei der langen und anstrengenden Flucht als auch in libyschen Lagern. Die meisten kommen aus afrikanischen Ländern mit großen Schwierigkeiten - Äthiopien, Eritrea, Somalia, die Zentralafrikanische Rebublik..."

Zum Hören: Besonders schutzbedürftige Flüchtlinge kommen per Flugzeug von Libyen nach Rom (Audio-Beitrag von Radio Vatikan)
Einige der Flüchtlinge nach der Landung in Rom
Einige der Flüchtlinge nach der Landung in Rom

„Es sind Leute, die wirklich Hilfe und Aufnahme brauchen, um ihren Weg zu gehen und eine Zukunft zu haben“

 ...zählt Impagliazzo einige der Herkunftsländer der Flüchtlinge auf. Für die humanitären Korridore haben sich Sant'Egidio und die Union der Evangelischen Kirchen in Italien mit weiteren Organisationen zusammen getan und Abkommen mit der italienischen Regierung getroffen, um Flüchtlingen eine sichere Alternative zu gefährlichen Reisen über das Mittelmeer zu bieten und um die Ausbeutung durch Menschenhändler zu verhindern. Ein im Dezember 2023 geschlossenes neues Abkommen ermöglichte nun wieder einen Flug aus Libyen, um besonders schutzbedürftige Menschen in Sicherheit zu bringen.

Sicherheit und Sprachkurse...

„Es sind Leute, die wirklich Hilfe und Aufnahme brauchen, um ihren Weg zu gehen und eine Zukunft zu haben. Viele von ihnen sind auch krank und müssen hier in Italien gesundheitlich behandelt werden. Ihnen wird von den Gemeinden, die sie aufnehmen, auch bei der Integration geholfen, damit sie einen neuen Lebensweg einschlagen können", berichtet Impagliazzo. 

Nach ihrer Ankunft in Italien werden die Flüchtlinge auf Kosten der am Projekt beteiligten Organisationen aufgenommen und bei der Integration unterstützt, etwa durch Sprachkurse. Die Flüchtlinge werden bei Bedarf auch psychologisch betreut, um erlittenes Leid verarbeiten zu können. 

„Libyen ist kein sicherer Hafen“

...statt Gewalt und Haft

„Libyen ist kein sicherer Hafen. Wir wissen, dass die Situation für Flüchtlinge dort immer noch sehr komplex ist. Es gibt bis heute keine großen Verbesserungen im Land. Libyen hat die Flüchtlingskonvention von 1951 nicht unterzeichnet. Es ist ein Land, in dem wir auch heute noch viel schlimme Gewalt gegenüber Männern und Frauen in den Haftanstalten sehen", betont Chiara Cardoletti. Sie ist Vertreterin des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) für Italien, den Heiligen Stuhl und San Marino.

Vor Ort in Libyen prüft das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, wer besonders dringend internationalen Schutz braucht und über den humanitären Korridor ausreisen kann. Das im Dezember 2023 geschlossene Abkommen sieht vor, dass in weiteren Flügen innerhalb von drei Jahren insgesamt 1.500 Flüchtlinge aus Libyen sicher nach Italien können. Unterstützt wird dieser humanitäre Korridor neben dem UNHCR auch von der italienischen Hilfsorganisation „Arci" und dem italienischen Institut für Flüchtlingshilfe „INMP".

(vatican news - sst)  

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06. März 2024, 10:37