Jemen: Hilfswerk spricht von einer der schwersten humanitären Krisen der Welt
Paolo Pezzati, Sprecher für humanitäre Krisen des internationalen Verbunds verschiedener Hilfs- und Entwicklungsorganisationen Oxfam Italien, sagte der Nachrichtenagentur sir: „Der Jemen ist nicht in der Lage, eine weitere Eskalation zu verkraften, denn was wir hier haben, ist ein Land, das durch einen Krieg zerstört wurde, der über 19.000 zivile Opfer und Millionen von Vertriebenen verursacht hat."
Derzeit seien mehr als 18 Millionen Menschen - mehr als die Hälfte der Bevölkerung - auf humanitäre Hilfe angewiesen, um zu überleben. Ein großer Teil der Bevölkerung stehe am Rande der Hungersnot, und mehr als 2,5 Millionen Kinder unter fünf Jahren litten unter akuter Mangelernährung, wobei in einem Fünftel der Fälle Wachstumsprobleme aufträten. Über acht Millionen Menschen hätten keinen Zugang zu sauberem Wasser, insbesondere in ländlichen Gebieten.
Kürzungen des Welternährungsprogramms
Die Lage im Jemen bleibe eine der schwersten humanitären Krisen der Welt, begleitet von wirtschaftlicher Notlage. Die drastische Reduzierung der Finanzierung habe das Welternährungsprogramm im letzten November dazu gezwungen, die Lebensmittelhilfe für 9,5 Millionen Menschen zu kürzen. Im Januar seien weitere Kürzungen vorgenommen worden, wodurch weitere 2,4 Millionen Jemeniten ausgeschlossen worden seien.
Zunehmende Militarisierung des Roten Meeres
Wie Berichte über Opferzahlen und die Zerstörung von Lebensgrundlagen im Gouvernement Hudaydah zeigten, könnte die zunehmende Militarisierung des Roten Meeres zu einer schweren Eskalation des Konflikts führen, so der Oxfam-Vertreter. Auch die Seewege könnten betroffen sein, was Importe in den Jemen behindern und die Region weiter destabilisieren könnte.
Zusätzliche Sanktionen
In diesem Kontext wurde darauf hingewiesen, dass die Einstufung der Houthi als terroristische Organisation, die einen wesentlichen Bestandteil des Konflikts darstellen und die Kontrolle über das bevölkerungsreichste Gebiet des Jemens haben, den Friedensprozess nicht vorantreiben werde. Zusätzliche Sanktionen könnten die Einfuhren von Nahrungsmitteln und lebenswichtigen Gütern gefährden, von denen der Jemen nahezu vollständig abhängig sei, sowie die Aktivitäten humanitärer Organisationen wie Oxfam beeinträchtigen.
(sir – sb)
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