Die Festnahme der Brüder hatte im vergangenen August zu schweren Ausschreitungen gegen die christliche Minderheit in Pakistan geführt. In der Großstadt Jaranwala in der Provinz Punjab wurden rund 20 Kirchen attackiert. Christen demonstrierten dagegen (Archivbild von August 2023) Die Festnahme der Brüder hatte im vergangenen August zu schweren Ausschreitungen gegen die christliche Minderheit in Pakistan geführt. In der Großstadt Jaranwala in der Provinz Punjab wurden rund 20 Kirchen attackiert. Christen demonstrierten dagegen (Archivbild von August 2023)  (AFP or licensors)

Pakistan: Christen nach Blasphemie-Vorwurf freigesprochen

Zwei christliche Brüder, die wegen Blasphemievorwürfen vor Gericht standen, sind nach Angaben von missio Aachen freigesprochen worden. Das Leben der beiden Christen sei aber weiterhin bedroht, und sie müssten nun Schutz durch Behörden erhalten, forderte das Hilfswerk am Freitag.

Rocky Masih und Raja Masih waren wegen angeblicher Verunglimpfung des Korans inhaftiert worden. Nach Angaben des deutschen Hilfswerks hat eine Partnerorganisation aus Pakistan über den erfolgten Freispruch informiert. Die Festnahme der Brüder entsprechend dem Blasphemieparagraphen hatte im vergangenen August zu schweren Ausschreitungen gegen die christliche Minderheit in Pakistan geführt. In der Großstadt Jaranwala in der Provinz Punjab wurden rund 20 Kirchen - darunter eine katholische - von mutmaßlich muslimischen Fundamentalisten niedergebrannt oder verwüstet. Auch Häuser von Christen und Geistlichen wurden zerstört, mindestens tausend Menschen flüchteten.

Laut Medienberichten hatte die rechtsextremistisch-islamistische Partei Tehreek-i-Labbaik Pakistan (TLP) über Lautsprecher zu den Pogromen aufgerufen. Der Freispruch für die Brüder sei „ein wichtiges Zeichen und Ermutigung dafür, sich weiter für Menschenrechte und religiöse Minderheiten in Pakistan einzusetzen", betonte die Menschenrechts-Expertin von missio Aachen, Katja Voges. Das Hilfswerk hatte sich mit einer Brief-Aktion an den Innenminister von Pakistan sowie den pakistanischen Botschafter in Berlin und den deutschen Botschafter in Pakistan für die beiden Inhaftierten eingesetzt.

(kna-sst)

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01. März 2024, 14:02