Vietnam: „Regierung würde sich freuen, Papst zu empfangen"
Das Kirchenoberhaupt hatte im Januar eine Delegation von Vertretern der Kommunistischen Partei Vietnams empfangen. Im Anschluss erklärte Erzbischof Paul Richard Gallagher, der „Außenminister“ des Papstes, dass Franziskus gerne Vietnam besuchen würde.
Die sieben Millionen vietnamesischen Katholiken trügen „mit ihrer Präsenz und ihrer Arbeit“ positiv zur Verbesserung der Beziehungen mit dem Vatikan bei, sagte der ehemalige Leiter des Regierungskomitees für religiöse Angelegenheiten. Der Weg der gegenseitigen Annäherung führte im vergangenen Dezember zur Ernennung von Erzbischof Marek Zalewski zum ersten ständigen päpstlichen Vertreter in Vietnam.
Der polnische Vatikandiplomat gab Fides zufolge seinerseits ein Interview, das auf den Medienkanälen der vietnamesischen Bischofskonferenz verbreitet wurde. „Ich denke, meine Ernennung kann die bereits guten Beziehungen nur weiter verbessern“, sagte Zalewski. Bereits vor zwölf Jahren habe man begonnen, regelmäßige Kontakte zu pflegen. Inzwischen sei „ein Niveau guter Beziehungen erreicht, das noch vor zehn Jahren undenkbar war“. Der Erzbischof sprach von einem „historischen“ Erfolg. „Dies war möglich, weil wir uns verpflichtet haben, tolerant zu sein und einander zu verstehen, und weil die vietnamesischen Gläubigen sich verpflichtet haben, 'gute Bürger und gute Katholiken' zu sein“, erklärte der Erzbischof. „Dies ist möglich, wenn wir mit gutem Willen dem Evangelium folgen und gleichzeitig das Zivilrecht respektieren".
Die Normalisierung der Beziehungen zwischen Vatikan und Vietnam gilt in mancherlei Hinsicht als Modell für das allerdings viel größere China. Auch dort spielt die Frage eine Rolle, inwieweit Gläubige sich eher Rom oder ihrem Land verpflichtet fühlen. Mit China unterhält der Heilige Stuhl keine diplomatischen Beziehungen. Allerdings ist seit 2018 ein Abkommen zur gemeinsamen Ernennung von Bischöfen in Kraft.
(fides – gs)
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