Justitia et Pax fordert differenzierten Blick auf gestiegene Rüstungsausgaben
Es sei einerseits beunruhigend, dass so viel Geld für Rüstung ausgegeben werde, so Lüer gegenüber dem Kölner Domradio, eine Aufrüstung der Ukraine sehe er jedoch als unerlässlich. Sie müsse in den Stand versetzt werden, sich zu verteidigen. „Da geht es schlicht um Leben und Tod.“
Langfristige Perspektiven wichtig
Einzelne Rüstungsausgaben müssten sehr genau angesehen werden. „Es reicht nicht, auf die Geldsummen zu schauen und dann ein bisschen erschreckt zu sein. Vielmehr muss man schauen, was wo und aus welchen Gründen passiert. Und dann wird man jeweils abwägen müssen“, erklärte Lüer. Die Aufrechnung von Rüstungs- und Entwicklungsausgaben sieht der Generalsekretär der Deutschen Kommission von Justitia et Pax kritisch. Deutschland halte derzeit die von den Vereinten Nationen geforderte Quote von 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Entwicklungshilfe nicht ein und „dass wir uns nicht daran halten, ist ein ganz schlechtes Zeichen und auch das falsche politische Zeichen“, mahnte Lüer. Entscheidend sei, „dass wir die langfristigen Perspektiven eben nicht aus dem Blick verlieren dürfen und dass wir in die letztlich genauso investieren müssen wie in diese kurzfristige Stabilisierung und Auffangpolitik angesichts realer Gewalt und Gewaltdrohungen“.
(kna / vn)
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