Heiliges Land: UN-Menschenrechtskommissar fordert sofortigen Waffenstillstand
So seien im umkämpften Rafah im Süden des Gazastreifens in den vergangenen sieben Tagen mehr als 278.000 Palästinenser vor den Angriffen der israelischen Armee geflohen. „Darunter sind Menschen mit Behinderungen, chronisch Kranke, ältere Menschen, Verletzte, schwangere Frauen und viele andere, die körperlich nicht in der Lage sind, ohne Hilfe fortzukommen", so Türk.
„Die jüngsten Evakuierungsbefehle [der Israelis] betreffen fast eine Million Menschen. Wohin sollten sie gehen? Es gibt keinen sicheren Platz in Gaza", betonte der UN-Menschenrechtskommissar. Städte wie Khan Younis, in die die Menschen flüchten sollen, seien bereits völlig zerstört und lägen weiter unter Beschuss. Er appellierte an Israel, keine Großoffensive auf Rafah zu unternehmen, die katastrophale Auswirkungen auf die Menschen hätte. Eine solche Operation und der Evakuierungsbefehl an die Bevölkerung mache eine Versorgung mit Hilfsgütern und medizinischer Versorgung unmöglich, warnte Türk. Dies verstoße gegen das humanitäre Völkerrecht. „Alle Staaten mit Einfluss müssen alles in ihrer Macht Stehende tun, um dies zu verhindern - um zivile Leben zu schützen.“
Beunruhigt zeigte sich der UN-Menschenrechtskommissar auch über fortgesetzte Angriffe durch Israels Luftwaffe auf die Orte Jabaliya und Beit Lahiya im Norden sowie im Zentrum des Gazastreifens. Türk sprach ferner von wahllosem Raketenbeschuss aus Gaza. „Ich rufe Israel und die bewaffneten palästinensischen Gruppen auf, einem Waffenstillstand zuzustimmen“, mahnte der UN-Vertreter, und forderte in diesem Zusammenhang erneut die sofortige Freilassung der israelischen Geiseln durch die Hamas.
(kna - cs)
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