Kardinal Zuppi kündigte zwei Schritte an Kardinal Zuppi kündigte zwei Schritte an  (ANSA)

Missbrauchsaufarbeitung: Italiens Bischöfe wollen Kongress

Die katholischen Bischöfe Italiens wollen einen wissenschaftlichen Kongress über sexuellen Missbrauch in Kirche und Gesellschaft veranstalten. Außerdem setzten sie erstmals eine Frau an die Spitze des kirchlichen Kinderschutzes.

Das geht aus dem Schlussbericht zur am Donnerstag in Rom zu Ende gegangenen Frühjahrsvollversammlung der Bischofskonferenz hervor.

Darin heißt es, die Bischöfe wollten als „prophetische Stimme" dazu beitragen, dass sichere Räume für Minderjährige und für gefährdete Personen gefördert werden. Sie seien „dem Schmerz der Missbrauchsopfer nahe" und „bereit zum Zuhören, zum Dialog und zur Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit".

Um dies voranzubringen, werde es am 29. Mai in der Italienischen Botschaft beim Heiligen Stuhl einen Kongress mit Beteiligung der vatikanischen Glaubensbehörde geben. Als Thema wurden die „soziologischen Rahmenbedingungen von Missbrauch in den Jahren 2001 bis 2021" genannt. Dabei solle auch die Entwicklung der italienischen Gesellschaft im Allgemeinen in diesem Zeitraum zur Sprache kommen. Der Kongress solle dazu beitragen, Missbrauch in jeder Form zu bekämpfen und zu verhindern.

Kirchlicher Kinderschutz: Erstmals Frau als nationale Beauftragte

Von der Vollversammlung der italienischen Bischöfe wurde ebenfalls bekannt, dass der „Nationale Dienst zum Schutz von Minderjährigen“ der katholischen Kirche in Italien künftig von Laien verantwortet werden kann. Das Statut sei entsprechend verändert worden.

Die Bischofskonferenz gab dazu direkt bekannt, dass die italienische Psychologin Chiara Griffini aus Brembio das Amt der Präsidentin bekleiden soll. Es ist das erste Mal, dass eine nicht-geweihte Person und eine Frau dieses Amt in Italiens Kirche innehat.

Aufgrund ihres Berufs als Psychotherapeutin habe Griffini „eine große Fähigkeit, den Opfern zuzuhören“, betonte der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Matteo Zuppi, auf der Pressekonferenz zu Abschluss der CEI-Vollversammlung in der vatikanischen Audienzhalle. Bei der neuen Beauftragten handelt es sich nach den Worten des Bischofskonferenz-Vorsitzenden um eine ausgewiesene Expertin, die „nicht ferngesteuert“ sei. 

 

(vatican news/kna – pr)
 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

24. Mai 2024, 13:31