Archivbild: Kabasha, eine Ortschaft zwischen Butembo und Béni in Nord-Kivu, nach einem bewaffneten Angriff im November 2022 Archivbild: Kabasha, eine Ortschaft zwischen Butembo und Béni in Nord-Kivu, nach einem bewaffneten Angriff im November 2022  

Demokratische Republik Kongo: Weitere Gräueltaten in Nord-Kivu

Nach Angaben der Koordinationsstelle der Zivilgesellschaft in Bukavu gibt es in der Nachbarprovinz Süd-Kivu rund sieben Millionen Vertriebene. Und am 3. Mai gab es laut dem vatikanischen Pressedienst „Fides" im Osten der Demokratischen Republik Kongo einen Bombenangriff auf zwei Vertriebenencamps in der Nähe von Goma, bei dem mindestens 16 Menschen starben und 30 verletzt wurden.

Und auch in den Lagern sind die Menschen nicht sicher: „Frauen und Mädchen erleiden in den Vertriebenenlagern sexuelle Gewalt, die Unterernährung von Kindern, schwangeren Frauen und stillenden Müttern nimmt zu", zitiert „Fides" aus einer  Erklärung der  der Koordinationsstelle der Zivilgesellschaft in Bukavu. Die Organisation weist auch darauf hin, dass es vor dem Massaker vom 3. Mai bereits andere schwere Verstöße gegen das humanitäre Recht gegeben habe.

„Trotz ihrer strategischen Lage und ihrer Einbindung in verschiedene regionale Strukturen scheint die Regierung der Demokratischen Republik Kongo von den Ereignissen völlig überrollt zu werden", so die Koordinierungsstelle der Zivilgesellschaft. Die organisation fordert deshalb den UN-Sicherheitsrat auf, den Ankläger des Internationalen Strafgerichtshofs mit der Untersuchung der Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung in der Region zu beauftragen und ein Embargo für den Verkauf von Waffen an Ruanda und Uganda zu verhängen, die beschuldigt werden, die M23 zu unterstützen.

Hintergrund

In der Region bekämpfen sich seit Monaten kongolesische Regierungseinheiten und Rebellen der Bewegung M23. Nach Angaben Kinshasas, der Vereinten Nationen und westlicher Staaten unterstützt das Nachbarland Ruanda die Rebellen. 

(fides - sst)

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06. Mai 2024, 16:34