Myanmar: Mehr als drei Millionen Vertriebene durch Bürgerkrieg
Die Zahl der Vertriebenen in Myanmar ist seit Oktober letzten Jahres dramatisch angestiegen, als der bewaffnete Widerstand der Volksverteidigungskräfte und mehrerer anderer ethnischer Gruppen, die sich gegen den Militärputsch im Februar 2021 erhoben hatten, im Norden und Westen des Landes zunahm. Angesichts der eskalierenden Kämpfe haben die Regierungstruppen massive Vergeltungsmaßnahmen eingeleitet, unter denen insbesondere die Zivilbevölkerung sehr zu leiden hat.
Laut der UN-Erklärung sind seit der Machtübernahme durch die Armee mehr als 2,7 Millionen Menschen aus ihren Häusern geflohen, mehr als ein Drittel davon Kinder. Die UNO warnt, dass die Hälfte der Vertriebenen in Myanmar aus den nordwestlichen Regionen Chin, Magway und Sagaing stammt. Der Zugang zu Bildung und angemessener Ernährung für diese Kinder sei äußerst schwierig ist, was ihre Zukunft gefährde.
Große humanitäre Krise
„Die Vertriebenen kämpfen um ihr Überleben in einer weit verbreiteten humanitären Krise, die insgesamt 18,6 Millionen Menschen in Myanmar in Not gebracht hat. Das ist eine Million mehr als im Vorjahr. Unter den Bedürftigen befinden sich sechs Millionen Kinder“, heißt es in der Erklärung. Gegenwärtig ist fast ein Drittel der Gesamtbevölkerung des Landes (54 Millionen) auf dringende humanitäre Hilfe angewiesen.
Die Armee des Landes ist in heftige Kämpfe gegen ethnische Karen-Kämpfer verwickelt, um die Kontrolle über die Stadt Myawaddy in der Nähe der thailändischen Grenze zurückzugewinnen. Die Stadt gilt als strategisch wichtig, da sie das wichtigste Handelszentrum mit Thailand ist.
Nach Schätzungen unabhängiger Organisationen wurden seit Februar 2021 in Myanmar mehr als 6.000 Zivilisten getötet. Mehr als 20.000 Menschen sind aus politischen Gründen inhaftiert, darunter auch die demokratische Führerin Aung San Suu Kyi, die eine 27-jährige Haftstrafe wegen angeblicher Korruption verbüßt.
(fides - cs)
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