Pakistan: Christen kehren nach Angriff zurück
Schauplatz war die Mujahid-Kolonie im Distrikt Sargodha. Ucanews berichtet, dass inzwischen mindestens 50 Familien wieder heimgekehrt sind. Geflohen waren mehr als 200 Familien, die Hälfte davon katholisch.
Wie die Agentur unter Berufung auf einen Ermittlungsbeamten meldete, ist die Lage derzeit friedlich. Mehr Polizisten als zuvor seien im Einsatz, um der örtlichen Gemeinschaft Sicherheit zu geben. Außerdem seien 28 Personen festgenommen worden.
Masih, der laut den Vorwürfen Koranseiten verbrannt haben soll, ist im Krankenhaus, er erlitt schwere Verletzungen. Die Angreifer verwüsteten zwei Häuser und setzten Masihs Schuhfabrik in Brand. Der Aufenthaltsort seiner Familie ist unbekannt.
Viele Rückkehrer fühlen sich ucanews zufolge unsicher. „Die Angst hat uns nicht verlassen. Wir fühlen immer noch, dass es ein Risiko ist“, zitiert die Agentur einen Katholiken namens Imran Yousaf, der mit seiner Familie am 28. Mai zurückkehrte. „Der Mob zählte Tausende. Mindestens 70 Prozent von ihnen kamen aus umliegenden Dörfern. Christen in ländlichen Gebieten sind jetzt anfälliger für Angriffe“, so der Katholik.
Die Nationale Kommission für Gerechtigkeit und Frieden (NCJP) der katholischen Bischofskonferenz hat die Verwaltung aufgefordert, die Sicherheit der Christen in Punjab zu gewährleisten, nachdem im August letzten Jahres ein weiterer Mob-Angriff in Jaranwala wegen Blasphemie stattfand. „Dieser Angriff zeigt erneut das Versagen des Staates, Extremismus und Gewalt trotz der Anweisung des Obersten Gerichtshofs einzudämmen“, sagte Bischof Samson Shukardin von Hyderabad, Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz und der NCJP.
Die Kommission fordert die Regierung von Punjab auf, die Registrierung „falscher Blasphemie-Anklagen“ gegen Christen zu verhindern. Blasphemie wird in Pakistan mit dem Tod bestraft, obwohl bisher niemand von der Regierung hingerichtet wurde.
(ucanews – gs)
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