Kardinal Parolin verurteilt Schussattentat in der Slowakei
Der Vorsitzende der slowakischen Bischofskonferenz Bernard Bober drückte am Mittwoch nach der Tat in einer ersten Stellungnahme sein tiefes Bedauern aus und teilte mit, dass er für die baldige Genesung Ficos bete. „Ich verurteile die Gewalt, den Hass und die Aggression, die nur weiteres Böse fruchtet und die Polarisierung in der Gesellschaft vertieft“, so der Erzbischof von Kosice.
Kardinal Parolin: Sorge um Zunahme der Gewalt
Der vatikanische Kardinalstaatssekretär sprach am Rande eines Wirtschaftsgipfels am Mittwochnachmittag mit Blick auf die Attacke auf eine besorgniserregende Zunahme der Gewalt. „Wir sind wirklich besorgt über das, was passiert, es scheint, dass es keine Grenzen mehr gibt“, kommentierte Kardinal Pietro Parolin den Angriff auf den slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico vom Mittwoch. Parolin äußerte sich am Rande eines Wirtschaftsforums mit jungen christlichen Unternehmern in Rom (Ucid - Christliche Union der Unternehmer-Manager) im Palazzo Borromeo, dem Sitz der italienischen Botschaft beim Heiligen Stuhl. „All dies führt in der Tat zu zunehmender Gewalt, die Beziehungen werden immer gewalttätiger, und es gibt immer weniger Hoffnung, heitere Beziehungen des Friedens aufzubauen“, sagte der Kardinal.
Fünf Schüsse
Ministerpräsident Fico war am Mittwochnachmittag nach einer Regierungssitzung in der Stadt Handlova, die 150 km von der Hauptstadt Bratislava entfernt liegt, angeschossen worden. Der 59-jährige Politiker wurde in ein Krankenhaus in Banska Bystrica geflogen, wo seine fünffache Schusswunde behandelt wurden. Er befand sich in einem lebensbedrohlichen Zustand, ist aber inzwischen offenbar außer Lebensgefahr. Der 71-jährige Schütze wurde laut Medien unittelbar nach der Tat festgenommen. Man geht von einem politischen Motiv aus.
Sondersitzung und Gebetsappell
Die slowakische Regierung hat für Donnerstagvormittag eine Sondersitzung einberufen. Zeitgleich soll auch der nationale Sicherheitsrat über die Lage beraten.
Der Vorsitzende der slowakischen Bischofskonferenz, Erzbischof Bernard Bober, rief die Slowaken auf, nicht gleichgültig zu sein, sondern Frieden zu schaffen und das Gute zu stärken, das in jedem Menschen stecke. Der Erzbischof von Kosice rief zu Gebeten für Frieden in der Slowakei auf. Mehr als 60 Prozent der slowakischen Bevölkerung sind Katholiken.
- aktualisiert am 16. Mai um 11:00: Reaktion Kardinal Parolin & Gesundheitszustand Fico -
(vatican news/kap - pr)
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