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Südsudan: Pater Luke und sein Begleiter Opfer von lokalen Banden

Die Entführung und möglicherweise Tötung von Pater Luke Yugue und seinem Gefährten muss im traurigen Kontext der Gewalt zwischen den Lokalbanden „Azande“ und „Balanda“ gesehen werden, die nach dem schweren Konflikt von 2021 wieder aufgeflammt ist. Dies sagt Schwester Elena Balatti, Comboni-Missionarin im Südsudan, gegenüber Fides. Sie bezog sich auf den jungen Priester, der zusammen mit seinem Begleiter Michael Gbeko am 27. April in Tombura im Bundesstaat West-Äquatoria verschwand.

Die „Azande“ seien die ethnische Mehrheitsgruppe in West-Äquatoria, während die „Balanda“ eine zahlenmäßig bedeutende Gruppe in derselben Region seien, aber auch im benachbarten Bundesstaat West-Bahr el Ghazal vertreten seien, erklärt Sr Elena. „Nach Jahren der friedlichen Koexistenz kam es 2021 zu politischen Spannungen, unter anderem wegen der Festlegung der territorialen Grenzen zwischen den beiden Stämmen, die zu einem blutigen Konflikt führten, in dessen Verlauf Tausende von Menschen vertrieben wurden. Im Februar/März dieses Jahres stellten die Vereinten Nationen ein Wiederaufflammen der Spannungen fest, was leider zur Ermordung einiger Menschen, neuen Vertreibungen und neuer Gewalt führte, die teilweise vom Militär eingedämmt wurde“, berichtet die Missionarin.

Von Anfang an hatte es Spekulationen über die Ermordung des Priesters und seines Fahrers gegeben. Edward Hiiboro Kussala, Bischof von Tombura-Yambio, hatte die Gläubigen jedoch gebeten, unablässig für die Rückkehr der beiden zu beten, und da der Bischof nun ein Trauergebet für beide angekündigt hat, bestätigte er damit, was einige lokale Medien bereits berichtet hatten, nämlich, „dass es sich um einen Doppelmord handelt“, so die Ordensfrau gegenüber Fides. Eine offizielle Bestätigung gibt es aber derzeit noch nicht.

Schwester Elena schloss mit der Bitte, „für diesen interethnischen Konflikt zu beten, der von den Politikern instrumentalisiert wird“. „Wir befinden uns in der Zeit vor den Wahlen im Südsudan“, fügt sie an. Sie hoffe jedoch, dass sich der Konflikt nicht in den Ausmaßen der Gewalt von 2021 wiederhole.

(fides – mg)

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24. Mai 2024, 14:05