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Menschenschlange vor einer Bank in Yangon (Myanmar) Menschenschlange vor einer Bank in Yangon (Myanmar) 

USA: Südostasien als Zentrum von Menschenhandel und Onlinebetrug

Myanmar, Kambodscha und Laos sind im jüngsten Bericht des „United States Institute for Peace“ (USIP) als Epizentren des Menschenhandels und der organisierten Kriminalität bezeichnet worden, „die sich schnell zum mächtigsten kriminellen Netzwerk der Neuzeit entwickeln“.

Der am 13. Mai veröffentlichte Bericht erhob schwere Anschuldigungen gegen alle drei Länder. Myanmar, Kambodscha und Laos seien Synonyme für Menschenhandel, Sklavenarbeit, Online-Betrug und illegales Glücksspiel, 64 Milliarden US-Dollar aus der ganzen Welt seien über diese Verbrechen ergaunert worden, zitiert UCA News an diesem Mittwoch aus dem Bericht.

Wörtlich heißt es idarin: „Angetrieben werden die Betrügereien von Hunderttausenden Menschen, von denen viele durch Online-Anzeigen für lukrative High-Tech-Jobs getäuscht und illegal in Betrugszentren verschleppt werden, wo sie von bewaffneten Banden unter gefängnisähnlichen Bedingungen festgehalten und zu Online-Betrügereien gezwungen werden.“

Das „United States Institute for Peace“, eine Bundeseinrichtung zur Erforschung und Verhinderung gewaltsamer Konflikte weltweit, sprach in diesem Zusammenhang von Zwangsarbeit. Die Betroffenen sowie eine kleinere Anzahl weiterer, aber freiwilliger Arbeiter, kämen aus mehr als 60 Ländern. Zahlreiche Beweise würden darauf hindeuten, dass der Schutz der Betrugsindustrie aufgrund der Rentabilität der Branche und der Art der staatlichen Beteiligung nun „für die herrschenden Eliten in Myanmar, Kambodscha und anderen Ländern“ in der Region von strategischem Interesse sei.

Situation in Kambodscha

Allein in Kambodscha werde der Ertrag aus Cyber-Betrug auf über 12,5 Milliarden US-Dollar pro Jahr geschätzt – die Hälfte des formellen BIP des Landes, wobei viele betroffene Einrichtungen im Besitz lokaler Eliten seien. „Es wird berichtet, dass ein erheblicher Teil dieser Gewinne an das Militär Myanmars und an die herrschenden Eliten in Kambodscha und Laos fließt.“

Im weiteren Sinne schätze die US-Studiengruppe, dass die von diesen in den Mekong-Ländern ansässigen Verbrechersyndikaten gestohlenen Gelder wahrscheinlich 43,8 Milliarden US-Dollar pro Jahr übersteigen würden, was fast 40 Prozent des gesamten formellen BIP von Laos, Kambodscha und Myanmar betrage, hieß es.

Kambodschas BIP-Wachstumsprognosen von über sechs Prozent gehören zu den höchsten der Welt und der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die BIP-Zahlen für Kambodscha kürzlich um 35 Prozent auf geschätzte 41,9 Milliarden US-Dollar nach oben korrigiert, so die regierungsfreundliche Khmer Times. Die Wirtschaftsaussichten des Internationalen Währungsfonds IWF basieren auf Zahlen, die von den Zentralbanken seiner Mitgliedsländer zusammengestellt wurden.

(ucan – mg)

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15. Mai 2024, 11:53