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ADF-Terroristen haben am vergangenen 9. Juni auch das Dorf Masala in Nord-Kivu brutal angegriffen ADF-Terroristen haben am vergangenen 9. Juni auch das Dorf Masala in Nord-Kivu brutal angegriffen 

DR Kongo: Proteste gegen prekäre Sicherheitslage

Bei Unruhen in der Provinz Nord-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind mindestens vier Menschen getötet worden. Das teilten lokale Behörden am Samstag mit. Zahlreiche Menschen waren auf die Straße gegangen, um gegen eine Welle tödlicher Angriffe mutmaßlicher islamistischer Rebellen zu protestieren.

Die Allied Democratic Forces (ADF), eine Rebellengruppe, die dem Islamischen Staat nahesteht, sollen in dieser Woche bei einem Angriff auf das Dorf Mayikengo mehr als 40 Menschen und in der Woche zuvor bei Angriffen auf andere Dörfer in der Provinz mehr als 80 Menschen getötet haben.

Die unsichere Lage hat die Frustration in der Bevölkerung geschürt und dazu geführt, dass zwei Soldaten im Gebiet Lubero von einer Menschenmenge getötet wurden, die in der Nacht zum Freitag ihr Fahrzeug in Brand steckte, sagte der Militärverwalter von Lubero, Alain Kiwewa.

Die Unruhen in Lubero hielten auch am Samstag an, als einige Bewohner behelfsmäßige Barrikaden errichteten. Dies habe zu einer Pattsituation mit den Sicherheitskräften geführte, berichtet die Agentur Reuters unter Berufung auf einen Menschenrechtsaktivisten.  

Ein Zivilist und ein Agent des nationalen Geheimdienstes ANR seien bei den Zusammenstößen getötet worden, wird der örtliche Beamte Julio Mabanga zitiert.

Proteste weiten sich aus

Ein ähnlicher Protest brach am Samstag in der Stadt Butembo aus. Hunderte von Jugendlichen gingen mit Stöcken auf die Straße, skandierten und sangen Lieder, um die weit verbreitete Unsicherheit anzuprangern, wie ein Reuters-Reporter berichtete.

„Ich stehe hier an diesem Kreisverkehr und verbarrikadiere die Straße. Wir haben Mitgefühl mit unseren getöteten Landsleuten“, sagte Daniel Sivanzire Paluku, einer der Demonstranten. Die Straßen würden blockiert, um zu überwachen, wer kommt und geht, so der Demonstrant.

Prekäre Sicherheitslage

Die ADF stammt ursprünglich aus dem benachbarten Uganda, ist aber jetzt im mineralienreichen Ostkongo ansässig. Sie hat sich zum Islamischen Staat bekannt und verübt häufig Anschläge, die eine Region weiter destabilisieren, in der viele militante Gruppen um Einfluss und Ressourcen konkurrieren. Papst Franziskus hatte im Rahmen seiner Kongo-Reise auch die Region Nord-Kivu besuchen wollen, aufgrund der schwierigen Sicherheitslage wurden die Pläne aber geändert.

Die in den USA ansässige SITE Intelligence Group, die militante Websites verfolgt, erklärte am Freitag, der Islamische Staat habe Kommuniqués aus seiner sogenannten Zentralafrika-Provinz veröffentlicht, in denen er sich zur Tötung von 51 Menschen bei Angriffen in Nord-Kivu in dieser Woche bekannte. Der Islamische Staat hat außerdem behauptet, bei einem einzigen Anschlag in der Provinz am 7. Juni über 60 Menschen enthauptet zu haben.

(reuters - cs)

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16. Juni 2024, 10:58