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Indien: Rajasthan plant Gesetz gegen erzwungene Religionswechsel

Ein weiterer indischer Bundesstaat hat angekündigt, ein strenges Gesetz zu erlassen, das gegen erzwungene religiöse Konversionen vorgehen soll. Christen im Land kritisieren das Vorhaben.

Die Regierung der pro-hinduistischen Bharatiya Janata Party (BJP) im nordwestlichen Bundesstaat Rajasthan hatte ihre Absicht am Dienstag bekanntgegeben, Maßnahmen gegen erzwungene religiöse Konversionen zu ergreifen. Die eidesstattliche Erklärung wurde beim Obersten Gericht des Landes eingereicht. 

Gefahr für religiöse Minderheiten

Die offizielle Ankündigung erfolgte als Antwort auf eine Klage eines Anwalts aus Delhi und BJP-Mitglieds Ashwini Kumar Upadhyay, der von Bundes- und Landesregierungen strenge Schritte gegen betrügerische religiöse Konversionen gefordert hatte, die er als ein weit verbreitetes Problem" bezeichnete. Die Klage behauptet, dass Christen an betrügerischen religiösen Konversionen beteiligt gewesen seien.

Risiko für Christen

Nach Angaben von Kirchenführern könnten hinduistische nationalistische Gruppen und Aktivisten das Anti-Konversionsgesetz nutzen, um Christen ohne Strafe zu belästigen. A.C. Michael, ein katholischer Leiter aus Delhi, äußerte sich am Mittwoch gegenüber UCA News besorgt. Er fordere das Oberste Gericht auf, klare Beweise für betrügerische religiöse Konversionen zu verlangen. Michael warnte außerdem vor den möglichen Auswirkungen auf das Leben der Christen.

Obwohl Indiens Oberstes Gericht öffentliche Interessenklagen zu den Anti-Konversionsgesetzen prüft, wurden diese bisher nicht gestoppt. Rajasthan erließ 2006 ein Anti-Konversionsgesetz unter der damaligen BJP-Regierung, das jedoch aufgrund fehlender Zustimmung des Gouverneurs und des Präsidenten während der Kongressregierung nicht umgesetzt werden konnte. Christen machen 2,3 Prozent der mehr als 1,4 Milliarden Einwohner Indiens aus, von denen mehr als 80 Prozent Hindus sind.

(ucan - sb)

 

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20. Juni 2024, 11:28