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Foto: Franziskus begegnet dem Israeli und dem Palästinenser, die Angehörige im Krieg verloren haben Foto: Franziskus begegnet dem Israeli und dem Palästinenser, die Angehörige im Krieg verloren haben  (ANSA)

Ein Israeli und ein Palästinenser appellieren an G7: Hört dem Papst zu

Maoz Inon, ein Israeli, und Aziz Abu Sarah, ein Palästinenser, sind beide Unternehmer, die ihre Familien im Krieg verloren haben. Nach ihrer Begegnung mit Papst Franziskus am 18. Mai in Verona sehen sie sich als Botschafter des Friedens im Namen des Papstes. Ihr Aufruf an die Teilnehmer des G7-Gipfels: dem Beispiel Franziskus zu folgen und sich für den Frieden einzusetzen.

Francesca Sabatinelli, Stefanie Bross – Vatikanstadt

Aziz, dessen Bruder in einem israelischen Gefängnis getötet wurde, berichtete gegenüber Radio Vatikan:

„Der Papst hat uns gezeigt, dass das Projekt der Zukunft darin besteht, sich gegenseitig zu umarmen, und dass alles davon abhängt, was wir zu tun entscheiden - ob wir die Angst und den Hass unterstützen oder eher den Frieden.“

Die Umarmung durch den Papst vor der ganzen Welt bekräftige nun ihre Botschaft gegen „Krieg, Rache, Tötungen, Konflikte und für den Frieden“; ihre Aufnahme durch Franziskus, fährt Aziz fort, „hat dafür gesorgt, dass uns Menschen zuhörten, die das sonst nie getan hätten“.

Friede erfordert Aktion 

Franziskus sei die Stimme des Friedens in der Welt, und sie wollten seine „Botschafter“ sein, versichterte Aziz. Eine schwierige Aufgabe, gibt der Palästinenser zu, da „Frieden eine Frage der Handlung ist, des Ärmel-Hochkrempelns und der Arbeit. Dasselbe gilt für die Hoffnung. Man kann nicht sagen: Ich hoffe auf den Frieden und darauf warten, dass er passiert.“. Man müsse dafür arbeiten, dass er passiere, aber „es ist sehr schwer angesichts der Wut hoffnungsloser Menschen“.

Aziz und Maoz sind überzeugt, dass sie bewiesen haben, dass „Frieden möglich ist“, und dass man den Weg „zusammen mit der Führung von Papst Franziskus“ finden kann.

Frieden macht Kriegstreibern Angst

„Ich habe nicht gewählt, ein Botschafter zu sein, weder von Papst Franziskus noch des Friedens“, so Maoz, „aber ich wurde von meinen Eltern gewählt, als sie am 7. Oktober von der Hamas getötet wurden. Sie haben mich gewählt, mit ihrer Erziehung haben sie mir die Werkzeuge und die Kraft gegeben, um sicherzustellen, dass ihr Opfer für den Frieden und nicht für den Krieg war.“

Dies sei der Auftrag, den sowohl Aziz als auch Maoz für sich angenommen hätten: „Zu beweisen, dass es Hoffnung gibt und zu betonen, dass man zusammenleben kann“, eine Verbindung herstellen kann, auch wenn sie auf Schmerz oder Wut beruht, die bleiben und nicht verschwinden. Anstatt in Hass abzugleiten, nähren sie die Friedensmission. „Jedes Mal, wenn ich mit meinen Freunden in Gaza spreche, erlebe ich ihren Terror, wenn ich meine Familie in Jerusalem oder in der Westbank höre, habe ich Angst um sie“, sagt Aziz, „aber ich lasse nicht zu, dass diese Wut und Angst mich dazu bringen, jemand anderem Schaden zufügen zu wollen“.

Jedes Leben retten

Ihre Gedanken sind besonders bei den Kindern, die im Respekt vor dem Leben erzogen werden müssen. „Unsere Hoffnung“, so Aziz, „ist, dass andere Menschen beginnen, gegen Rache zu sprechen, wenn sie sehen, dass wir, die unsere Familien verloren haben, dies tun.“ Für Maoz ist es grundlegend, „nicht Sklave der Vergangenheit zu sein, sondern in der Lage zu sein, eine neue Zukunft zu zeichnen“.

Hintergrund

Bei der Veranstaltung „Gerechtigkeit und Frieden werden sich küssen“ in Verona (18. Mai 2024) teilten Aziz und Maoz ihre schmerzlichen Erfahrungen vom Krieg im Heiligen Land. Vor 12.500 Menschen umarmten sie sich und Papst Franziskus - ein starkes Zeichen der Brüderlichkeit und des Friedens. Der Moment wurde von Beifall begleitet, gefolgt von Stille, Gebeten und Tränen. Papst Franziskus betonte die gemeinsame Leidenserfahrung beider Völker und appellierte an die Anwesenden, Frieden zu suchen und die Kriege zu beenden.

(vatican news)

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12. Juni 2024, 14:13