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Menschen suchen nach einer israelischen Bombardierung in Gaza-Stadt am 22. Juni 2024 nach verwertbaren Gegenständen (Foto von Omar AL-QATTAA / AFP) Menschen suchen nach einer israelischen Bombardierung in Gaza-Stadt am 22. Juni 2024 nach verwertbaren Gegenständen (Foto von Omar AL-QATTAA / AFP)  (AFP or licensors)

Heiliges Land: Sorge vor neuem Terror

Der Priester Stephan Wahl hofft im Nahost-Konflikt auf Frieden. Und hat zugleich Angst, dass die Hamas wieder erstarken könnte.

Frieden in Nahost ist möglich, davon ist der in Jerusalem lebende frühere Sprecher des „Wortes zum Sonntag“, Stephan Wahl, überzeugt. „Ich hoffe auf eine Überraschung, die im Moment noch nicht sichtbar ist“, sagte er der Trierer Bistumszeitung „Paulinus“ vom Sonntag.

Gleichzeitig sieht er Anzeichen für ein Erstarken der Hamas-Terroristen. „Ich bezweifle, dass die Mehrheit hinter der Hamas steht. Meine Befürchtung aber ist, dass sich - je länger der Krieg dauert - immer mehr Menschen mit der Hamas solidarisieren oder neue Terrorzellen entstehen“, beschreibt er seine Eindrücke. „Wird jemand, der seine ganze zivile Familie in Gaza verloren hat, seine Rache überwinden und je Israel die Hand reichen?“ Dennoch glaube er nicht, dass die Mehrheit der Menschen die „Gewaltziele“ der Hamas teile.

Nach Wahrnehmung von Wahl ist Israel inzwischen international stark isoliert und hat sich „fast zu einem Paria-Staat entwickelt“. Die Solidarität mit dem angegriffenen Land nach dem Überfall der Hamas am 7. Oktober habe sich völlig verändert durch die Art und Weise, wie die jetzige Regierung seit dem „bestialischen Unterfangen“ agiere. Bei dem Massaker starben mehr als 1.000 israelische Zivilisten und Militär-Angehörige. Israel bekämpft seitdem die Hamas in Gaza militärisch.

Der Umgang mit Christen in Israel sei aktuell „nicht das drängendste Problem“ des Landes, sagte Wahl. Seit sich die Bundesrepublik in Folge des Hamas-Angriffs klar an die Seite Israels gestellt habe, spüre er jedoch vermehrt ein Misstrauen auf muslimischer Seite. „Das war früher anders, da war man als Deutscher bei Palästinensern beliebter.“ Aufgabe der Christen sei es, den Menschen beizustehen und Wunden zu heilen. „Verhindern können wir so gut wie nichts“, schränkt der Priester ein. Solange er die Spannung im Land aushalten könne, wolle er in Israel leben und seine Sympathien für beide Seiten signalisieren.

(kna – pr)
 

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23. Juni 2024, 11:39