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Eine Demo vom Dezember 2018 zum Bau des Hindu-Tempels bei der Babri-Moschee in Indien Eine Demo vom Dezember 2018 zum Bau des Hindu-Tempels bei der Babri-Moschee in Indien  (AFP or licensors)

Pro-Hindu Einfluss in indischen Schulbüchern: Christen besorgt

Christliche und muslimische Gruppen in Indien warnen vor Versuchen, Schulgeschichtsbücher im Sinne der regierenden pro-Hindu-Partei BJP zu verändern und wichtige historische Ereignisse zu verschweigen.

Laut einem Bericht der UCA News entbrannte der Unmut nachdem das Central Board of Secondary Education (CBSE) ein überarbeitetes Politikwissenschaftsbuch für die 12. Klasse veröffentlicht hatte. Das Buch erwähnt die 1992 zerstörte Babri-Moschee nur als dreikuppelige Struktur und verschweigt die pro-Hindu-Kampagne der Bharatiya Janata Party (BJP), die zu den darauf folgenden hindu-muslimischen Unruhen führte. A C Michael vom United Christian Forum kritisierte, dass wichtige Details in den Lehrbüchern fehlen, die für die Bildung der zukünftigen Generation entscheidend sind.

Politische Agenda und historische Umdeutungen

Mehr als drei Jahrzehnte zuvor führte die BJP unter Premierminister Narendra Modi eine Kampagne für den Bau eines Tempels am Standort der Babri-Moschee durch, die in deren Zerstörung gipfelte. Der Oberste Gerichtshof Indiens erlaubte 2019 den Bau eines Tempels an dieser Stelle, der Anfang dieses Jahres eröffnet wurde. Die überarbeiteten Schulbücher verschweigen die Rolle der BJP und ihrer Führungskräfte bei diesen Ereignissen. Muhammad Arif vom Centre for Harmony and Peace betonte, dass die BJP versucht, die Geschichte zu ändern, um ihre politische Agenda voranzutreiben, was seit Modis Amtsantritt 2014 zu einer zunehmenden religiösen Polarisierung in Indien geführt hat.

(ucan - sb) 

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20. Juni 2024, 10:50