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Bauer im Sudan Bauer im Sudan  (AFP or licensors)

Sudan: Bischof beklagt katastrophale Lage

Der Bischof von El Obeid im Sudan hat die Verantwortlichen der Unruhe im Land dazu aufgerufen, „die Stimme Gottes und des Volkes zu hören“ und die Gewalt zu beenden. Seit Beginn des Konflikts im April 2023 sind laut Reliefweb 9,2 Millionen Menschen vertrieben worden, davon 7,1 Millionen innerhalb des Landes, und 1,9 Millionen in benachbarte Länder geflüchtet.

Bischof Tombe Trille Yunan beschreibt die Situation als zunehmend ernst und berichtet von ständigen neuen Kämpfen in verschiedenen Teilen des Sudan. Der seit dem 15. April 2023 andauernde Konflikt wird zwischen den Anführern der beiden rivalisierenden Fraktionen, General Abdel Fattah Al Burhan und Mohamed Hamdan Dagalo (Hemedti), ausgetragen. Der Krieg zwischen diesen beiden habe „zur Zerstörung staatlicher und privater Institutionen geführt“, beklagte der Bischof. Die Menschen litten unter Hunger, Mangel an medizinischer Versorgung und lebensnotwendigen Gütern wie Wasser.

Widerholt hat der Bischof von El Obeid die Konfliktparteien aufgefordert, innezuhalten und die Sinnlosigkeit und Grausamkeit des Krieges zu erkennen. Doch niemand sei „dazu bereit, einen Schritt zurückzutreten und vor allem in einen Dialog einzutreten.“ Er selbst setze seine Mission als Bischof unter täglicher Gefahr fort. Eine zweistündige Fahrt dauere nun aber auch zehn Tage. Kein Ort sei sicher, auch nicht sein eigenes Zimmer. „Wir fordern unsere Gemeindemitglieder stets auf, einander Trost zu spenden, in Gebeten und der Mission zu verharren und die Sakramente zu verwalten, auch wenn einige Pfarreien evakuiert werden mussten.“

Die humanitäre Lage für die Geflüchteten ist dramatisch. Fides zufolge stehen Südsudan und Tschad wegen des Andrangs an Schutzsuchenden am Rande des Zusammenbruchs. Dort haben 670.000 bzw. 758.000 sudanesische Flüchtlinge Zuflucht gesucht. Die Zivilbevölkerung, größtenteils Flüchtlinge, braucht dringend Wasser, Nahrung, Unterkünfte und medizinische Versorgung. Die UNHCR habe Schwierigkeiten, die Neuankömmlinge zu registrieren und sie an sichere Orte zu bringen. Viele NGOs haben sich aus Sicherheitsgründen aus dem Land zurückgezogen, wie beispielsweise Ärzte ohne Grenzen, die ihre Aktivitäten im South Hospital in El-Fasher einstellen mussten.

(fides – gs)

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18. Juni 2024, 12:41