Ukraine: Zwei katholische Priester aus russischer Haft befreit
Mario Galgano - Vatikanstadt
Beide kamen laut dem ukrainischen Dienst des Portals Vatican News um 2.00 Uhr in der Nacht zu Samstag in Kyiv an und wurden vom Papstbotschafter in der Ukraine, Erzbischof Visvaldas Kulbokas, empfangen. Nuntius Kulbokas dankte Gott für „dieses sehr freudige Ereignis“. Er hoffe, dass die Priester in den nächsten Tagen nach ärztlichen Untersuchungen wieder in ein mehr oder weniger normales Leben zurückkehren könnten. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte sich zur Freilassung. „Trotz aller Schwierigkeiten ist es uns gelungen, zehn weitere unserer Landsleute aus russischer Gefangenschaft zu befreien“, schrieb das Staatsoberhaupt auf der Online-Plattform X.
Großerzbischof bedankt sich
Der Kyiver Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk dankte internationalen Institutionen und dem Heiligen Stuhl für ihre Bemühungen um die Freilassung. Die Priester hatten in den besetzten Gebieten trotz Gefahr Hoffnung verbreitet und wurden wegen angeblichem Waffenbesitz festgenommen und gefoltert. Nach langer Ungewissheit konnten sie am 27. Juni endlich befreit werden.
„Wir hatten sehr alarmierende Signale erhalten, dass sie täglich gefoltert wurden. Seit über anderthalb Jahren fordern wir ihre Freilassung und haben uns an verschiedene internationale Institutionen gewandt. Wir wissen, dass sie am Leben sind, Gott sei Dank. Wir arbeiten auch mit unserer Regierung zusammen und suchen nach Möglichkeiten, sie zu befreien“, sagte Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, das Oberhaupt der mit Rom verbundenen ukrainisch-griechischen Kirche, in einem Interview mit dem Nachrichtenportal Ukrinform über die Befreiung der beiden Geistlichen.
Delegation empfing die beiden Ordensvertreter
Die beiden befreiten Ordensmänner wurden nach ihrer Entlassung aus der Gefangenschaft von Erzbischof Andriy Khimyak, Weihbischof der Kyiver Erzdiözese, und Oleksa Petriv, Leiter der Abteilung für Außenbeziehungen der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche in der Ukraine, empfangen. Die Delegierten überbrachten den beiden Redemptoristenpatres die Worte der großen Freude des Kyiver Großerzbischofs, der Bischöfe, Mönche, Nonnen und der Gläubigen, die unablässig für diesen Tag gebetet hatten.
Großerzbischof dankt dem Vatikan für die Hilfe
Erzbischof Schewtschuk dankte dem Heiligen Stuhl aufrichtig für die Freilassung der Priester der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche. Er richtete seinen besonderen Dank an Papst Franziskus, Kardinal Pietro Parolin und das gesamte diplomatische Korps des Vatikans. Ein besonderer Dank ging an Kardinal Matteo Zuppi und Erzbischof Visvaldas Kulbokas, den Apostolischen Nuntius in der Ukraine, für ihre Vermittlung. Jeder von ihnen leistete einen unschätzbaren persönlichen Beitrag, um dieses Ereignis Wirklichkeit werden zu lassen.
Hintergrund
Seit dem russischen Einmarsch im Februar 2022 haben die Priester Ivan Levytskyi und Bohdan Heleta beschlossen, bei ihrer Gemeinde in den vorübergehend besetzten Gebieten zu bleiben. Sie dienten sowohl der griechisch-katholischen als auch der römisch-katholischen Gemeinde und brachten den Menschen unter russischer Besatzung das Licht der Hoffnung. Sie wurden verhaftet, und in der Folge wurden militärische Gegenstände in der Kirche platziert, um sie wegen illegalen Waffenbesitzes anzuklagen. Berichten zufolge wurden die beiden Priester gnadenlos gefoltert, um ihnen Geständnisse über Verbrechen abzuringen, die sie nie begangen hatten.
Lange Zeit gab es keine Nachricht von den Gefangenen. Im Mai erhielt Schewtschuk die Bestätigung, dass die beiden Priester noch am Leben sind und dass es eine reale Hoffnung auf ihre Freilassung gibt. Schließlich kam am 27. Juni der Tag ihrer Freilassung.
(vatican news)
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