Nach Wahl in Mexiko: Was die Kirche sagt
Mexiko brauche jetzt einen politischen Wandel im Rahmen der Demokratie hin zu einem Ende der überbordenden Gewalt, einer Stärkung des Rechtsstaates sowie zu Entwicklung und Gerechtigkeit, heißt es in einem Glückwunschschreiben vom Montag (Ortszeit).
„Zeugnis der Beteiligung und demokratischen Reife“
Gratulationen richten die Kirchenvertreter in erster Linie an das mexikanische Volk, das mit einer Wahlbeteiligung von über 60 Prozent und einem friedlichen Urnengang die Demokratie gestärkt habe. Die Staatsbürgerinnen und Staatsbürger hätten damit eine klare Botschaft gesendet angesichts der Probleme im Wahlkampf wie etwa die Gewaltverbrechen, im Zuge derer Dutzende Kandidaten für die Regionalwahlen ermordet worden waren. Das „Zeugnis der Beteiligung und demokratischen Reife“ sei bewundernswert, so die Bischöfe.
In Richtung Sheinbaum, deren bald beginnende Amtszeit an der Spitze des mit 127 Millionen Einwohnern größten Landes Mittelamerikas bis 2030 dauern wird, formulierten die Bischöfe eine Reihe von Wünschen. Die frühere Hauptstadt-Bürgermeisterin mit jüdischen und osteuropäischen Wurzeln möge in ihrer neuen Aufgabe stets das Gemeinwohl suchen und das große Wählervertrauen als Auftrag zu „ernsthafter Arbeit für Sicherheit, Gerechtigkeit und sozialen Zusammenhalt“ sehen, so ein separates Schreiben an die Wahlsiegerin.
Sicherheit, Gerechtigkeit und Zusammenhalt notwendig
Erinnert wird die gewählte Präsidentin zudem an ihre im Wahlkampf getätigte Unterschrift für den von der Kirche gestarteten „Nationalen Dialog für den Frieden“. Mit gewaltigem Aufwand war in den vergangenen Monaten in 28 Bundesstaaten Mexikos in Zusammenarbeit mit NGOs, Universitäten, Wirtschaftstreibenden und Opferverbänden ein solcher Dialog beworben worden. Die Kandidaten für die Präsidentschaft, jedoch auch die 641 Kandidaten für die Bürgermeisterwahlen, die ebenfalls am Sonntag ausgetragen wurden, hatten den kirchlichen Friedensdialog unterzeichnet, was die Bischöfe als „historisch“ bezeichnen.
Bischöfe ersuchen um Kontaktgespräch
Diese Anstrengungen gelte es nun fortzusetzen und die Versprechen wahr werden zu lassen, forderten die Kirchenvertreter. „Der Dialog endet nicht mit der Unterschrift, sondern läuft nun erst an.“ Um an einem „sichereren, gerechteren Mexiko“ zu bauen und das Land in einen „Ort des Friedens und der Hoffnung“ zu verwandeln, wolle die Kirche ihren Beitrag leisten und "Brücken des Dialogs" schaffen. Dazu wird das neue Staatsoberhaupt um ein erstes Gespräch in den kommenden Wochen gebeten. „Das Land zählt auf sie“, so die Bischöfe.
(kap – pr)
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