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Die Bergungsarbeiten nach dem Erdrutsch vom Montag dauern noch an Die Bergungsarbeiten nach dem Erdrutsch vom Montag dauern noch an  (AFP or licensors)

Apostolischer Administrator zum Erdrutsch in Äthiopien: „Katastrophales Ereignis“

Noch wisse man nicht genau, wie viele Tote der Erdrutsch, der am vergangenen 22. Juli die Region schwer getroffen habe, so der Apostolische Administrator von Soddo gegenüber dem Fidesdienst. Die Vereinten Nationen schätzen, dass die Opferzahl bis auf 500 steigen könnte.

„Ein schockierender und katastrophaler Vorfall. Viele Menschen sind ums Leben gekommen, mehr als 260 Leichen wurden bisher geborgen, wie die lokalen Nachrichten berichten“. Mit diesen Worten beschreibt Seyoum Fransua, Apostolischer Vikar von Hosanna und Apostolischer Administrator von Soddo, die unmittelbaren Folgen des Erdrutsches, der am vergangenen Montag nach schweren Regenfällen das Gebiet von Gofa, Kencho Shacha Gozdi Kebele und Geze Gofa Woreda getroffen und eine schwere humanitäre Krise verursacht hat. Der erste Erdrutsch, der zahlreiche Häuser getroffen hatte, war durch heftige Regenfälle ausgelöst worden, ein zweiter begrub auch Ersthelfer unter sich.

Es sei sofort ein Notfallteam aus dem Vikariat Soddo entsandt worden, das noch immer vor Ort sei, berichtet der Bischof. „Ein weiteres Team, bestehend aus dem Vikariat Soddo, dem Exekutivdirektor der Kommission für Soziales und Entwicklung der Katholischen Bischofskonferenz Äthiopiens und dem Katholischen Hilfsdienst Äthiopiens, erreichte heute Morgen das Gebiet, um sich mit den Überlebenden, dem Leiter der Kommission für Katastrophenschutz und Prävention der äthiopischen Bundesregierung und den Verwaltungsbeamten der Region zu treffen, und wir warten auf weitere Informationen“, so Bischof Fransua am Freitag gegenüber Fides. Außerdem habe sich einer der Priester von Soddo zusammen mit anderen Vertretern verschiedener religiöser Konfessionen und religiöser Einrichtungen an den Unglücksort begeben.

„Wir wissen noch nicht, wie viele Tote es gibt“

Unter den bislang festgestellten Opfern seien 46 Familien mit durchschnittlich sechs Kindern pro Haushalt, habe der Priester von vor Ort berichtet: „Die Bundesregierung, die Bundesstaaten, die Stadtverwaltungen und andere Nichtregierungsorganisationen arbeiten weiterhin zusammen, um die Leichen zu bergen, sie zu bestatten und zu versuchen, die Überlebenden bei der Deckung ihrer Grundbedürfnisse zu unterstützen“, so der Bischof weiter. „Wir wissen noch nicht, wie viele Tote es gibt. Die Überlebenden und die Menschen in der Umgebung brauchen dringend sofortige humanitäre Hilfe.“ Auch er selbst werde sich baldmöglichst an den Ort des Geschehens begeben, um Hilfe zu bringen. Dazu sei auch die Hilfe internationaler Organisationen nötig, appellierte der Apostolische Administrator der Region. Die Hilfsmaßnahmen der kirchlichen Partner seien bereits intensiv angelaufen.

Solidarität der Kirche

„Der Vorfall ist so ernst, dass wir uns alle darauf konzentrieren, den Menschen in Not in dieser Zeit nahe zu sein“, pflichtet der Kapuziner Dejene Hidoto Gamo Bischof Seyoum Franso Noel bei. „Dies ist eine echte humanitäre Krise“, fügt P. Gamo hinzu, der erst kürzlich zum Apostolischen Vikar von Soddo ernannt wurde.

„Wir sind zutiefst betrübt über den jüngsten Erdrutsch, der das Gebiet von Gofa verwüstet und unermessliche Verluste und Leiden verursacht hat“, heißt es in einer Botschaft, die die Leiter der äthiopischen katholischen Kirche den Betroffenen und der katholischen Gemeinschaft vor Ort zukommen ließen. Darin bekundeten sie nicht nur ihr Beileid für den Vorfall, sondern stellten auch konkrete Hilfe in Aussicht: „Wir sind an Ihrer Seite und bieten Ihnen sowohl materielle Hilfe als auch Trost. Denken Sie daran, dass Sie nicht allein sind; unsere Gedanken, Gebete und Taten sind mit Ihnen.“

Unmittelbar nach dem Vorfall hatte bereits Kardinal Berhaneyesus Demerew Souraphiel, Metropolitan-Erzbischof von Addis Abeba und Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz von Äthiopien und Eritrea, in einem Schreiben seiner Bestürzung Ausdruck verliehen und den betroffenen Gemeinschaften die Solidarität und weitere Unterstützung der Kirche zugesichert.

(fides - cs)

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27. Juli 2024, 12:55