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Kardinal Pizzaballa war vom 16. bis zum 20. Mai in Gaza unterwegs Kardinal Pizzaballa war vom 16. bis zum 20. Mai in Gaza unterwegs 

Lateinische Pfarrei in Gaza erhält weitere Hilfsmittel

Zwei Monate nach der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem und dem Malteserorden hat eine neue Hilfslieferung die palästinensische Bevölkerung im Norden Gazas erreicht. Es handelt sich um die zweite Lieferung dringend benötigter Güter für die Pfarrei in der palästinensischen Enklave.

Darunter sind vor allem lang haltbare Lebensmittel wie Nudeln und Reis, Salz, Zucker, Milchpulver und Speiseöl. Mit der etwa 40 Tonnen schweren Hilfslieferung könnten etwa 1000 palästinensische Familien unterstützt werden, wie Malteser International, das internationale Hilfswerk des Malteserordens mit Sitz in Köln, in dieser Woche mitteilte. Ziel des Hilfskonvois war das neue Verteilungszentrum, das das Lateinische Patriarchat in der Nähe seiner Räumlichkeiten im Norden von Gaza eingerichtet hat. Ein Hilfspaket kann eine fünfköpfige Familie einen Monat lang ernähren, so die Schätzung des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem.

„Es fehlt an allem“

„Die Situation der Bevölkerung in Gaza ist kaum in Worte zu fassen. Es fehlt an allem. Im Umfeld unserer Partnergemeinde gibt es kein intaktes Gebäude mehr, im gesamten Gazastreifen zeichnet sich ein Bild der Verwüstung und massiver Zerstörung ab. Der Zugang zu lebensnotwendigen Hilfsgütern ist eingeschränkt“, berichtet Thomas Weiss, Leiter der Nahostabteilung bei Malteser International. Man sei „froh und dankbar“, dass es möglich gewesen sei, dank der Zusammenarbeit mit dem Lateinischen Patriarchat eine neue Hilfslieferung auf den Weg zu bringen, zeigt er sich dankbar für die Kooperation.

Krankenhäuser vor dem Zusammenbruch

Während diese zweite Hilfslieferung humanitärer Güter nun abgeschlossen sei, liefen bereits die weiteren Planungen auf Hochtouren. Neben der Versorgung mit Grundnahrungsmitteln liegt der Fokus dabei auch auf der immer dringenderen medizinischen Versorgung. Die WHO äußerte sich am Dienstag besorgt über einen möglichen Polioausbruch in der Enklave. Dieser wäre für das bereits erheblich beeinträchtigte Krankenhaussystem in Gaza verheerend, so die Befürchtung.

Die medizinische Behandlung im Gaza-Streifen wird immer schwieriger
Die medizinische Behandlung im Gaza-Streifen wird immer schwieriger

Laut WHO sind nur 16 der insgesamt 36 Krankenhäuser in Gaza teilweise funktionsfähig. Die WHO schätzte am vergangenen Dienstag die Zahl der Menschen, die möglicherweise eine medizinische Evakuierung aus Gaza benötigen, auf 14.000. Auch im vatikanischen Kinderkrankenhaus Bambino Gesu und in anderen italienischen Krankenhäusern sind – unter anderem durch die unermüdliche Vermittlung des Der Vikars der Kustodie des Heiligen Landes, Br. Ibrahim Faltas, bereits vor allem minderjährige Patienten aus dem Gaza-Streifen pro bono für die dringend benötigte Behandlung aufgenommen worden.

Fortsetzung der gemeinsamen humanitären Mission

Der lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, hatte im Mai zum ersten Mal seit Ausbruch des Krieges am 7. Oktober die katholische und die orthodoxe Gemeinde in Gaza besucht. Der Besuch war die erste Etappe dieser gemeinsamen humanitären Mission des lateinischen Patriarchats und des Souveränen Malteserordens in Zusammenarbeit mit Malteser International und anderen Organisationen.

WFP reduziert Hilfspakete

Unterdessen werden Die UN-Hilfspakete mit Lieferungen für notleidende Familien im Gazastreifen kleiner. Man sei gezwungen, die Rationen zu kürzen, „um eine breitere Versorgung der neu vertriebenen Menschen zu gewährleisten“, teilte das UN-Welternährungsprogramm (WFP) am Freitag auf der Plattform X mit.

Verantwortlich für die Krise macht das WFP die anhaltenden Vertreibungen durch die israelische Kriegführung. „Kein Ort in Gaza ist sicher.“ Zudem seien bestehende Lebensmittelvorräte ebenso wie Hilfslieferungen nach Zentral- und Süd-Gaza sehr begrenzt, während die Einfuhr kommerzieller Güter fast vollständig zum Erliegen gekommen sei.

(vatican news/pm/kna - cs)

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27. Juli 2024, 12:23