Vatikanischer Ethik-Aufruf für KI nun repräsentativ für Hälfte der Menschheit
Unter den 16 Religionen, die sich am Mittwoch in Hiroshima dem Memorandum für mehr Ethik in der KI anschlossen, waren Buddhismus, Hinduismus, Zoroastrismus, Bahai und andere. Unterzeichnet wurde das im Vatikan erarbeitete Memorandum in Begleitung von Verantwortlichen der abrahamitischen Religionen (Christen, Juden und Muslime) im Hiroshima Peace Memorial Park. Auch große Tech-Konzerne wie Microsoft, IBM und Cisco waren vertreten; sie hatten bereits an der Erarbeitung des „Rome Call for AI Ethics“ mitgewirkt. Zentral ist darin die Forderung nach einer „Algor-Ethik“ bei der Entwicklung und Nutzung von KI.
„Algor-Ethik“
Ebenfalls am Mittwoch stellten die Organisatoren der Konferenz, darunter die Päpstliche Akademie für das Leben, ein Dokument mit dem Namen „Hiroshima Appeal“ vor. Darin bekräftigen sie die Notwendigkeit, KI einzig zum Wohl der Menschheit und des Planeten einzusetzen und fordern die internationale Gemeinschaft auf, jeden Konflikt auf friedliche Weise zu lösen, um ein zügiges Ende aller Kriege und bewaffneter Auseinandersetzungen zu erreichen.
Papstboschaft würdigt Beitrag der Religionen
Papst Franziskus richtete am Mittwoch eine Botschaft an die Versammlung. Darin bezeichnete er den Beitrag der Religionen zur Regulierung der KI als Schlüssel zum Erfolg „für einen klugen Umgang mit der technologischen Innovation“. Die Themen KI und Frieden seien beide von überragender Bedeutung, erklärte der Papst unter Verweis auf seine Rede beim italienischen G7-Gipfel, bei dem er im Juni von der Weltpolitik mehr Ethik in der Entwicklung und Nutzung der neuen Technologie angemahnt hatte.
Der Mensch müsse um jeden Preis die Kontrolle über Entscheidungen behalten, die von KI-Programmen getroffen werden, „die Menschenwürde selbst hängt davon ab“, zitierte der Papst aus dieser Rede. Tödliche autonome Waffensysteme müssten verboten werden, wiederholte Franziskus seine Forderung vor dem G7-Gipfel.
Teilnehmende aus Abu Dhabi und Israel
Bei dem multireligiösen Treffen in Hiroshima waren 150 Teilnehmende vertreten, hieß es in der Aussendung. Als Organisatoren wirkten neben der Päpstlichen Akademie für das Leben die Vereinigung Religions for Peace Japan, das Abu Dhabi Forum for Peace der Vereinigten Arabischen Emirate und die Kommission für interreligiöse Beziehungen des Oberrabbinats von Israel.
(vatican news – gs)
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