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Modi mit den Kirchenführern (Foto: Indische Bischofskonferenz CBCI) Modi mit den Kirchenführern (Foto: Indische Bischofskonferenz CBCI) 

Indien: Kirchenführer treffen Modi

Katholische Kirchenführer sind am Freitag in Neu-Delhi mit dem indischen Premierminister Narendra Modi zusammengetroffen. Dabei äußerten sie ihre Besorgnis über die zunehmende Feindseligkeit gegenüber Christen im Land.

Erzbischof Andrews Thazhath von Trichur, Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz Indiens, sprach im Anschluss an die 45-minütige Begegnung in Modis Büro von einer „herzlichen“ Atmosphäre. Der Regierungschef habe „gut zugehört“, so Thazhath.

Die Kirchenführer überreichten Modi, der unlängst ins Amt wiedergewählt worden ist, ein Memorandum, in dem sie ihre Sorgen auflisten. Dazu gehören zunehmende Angriffe auf Christen, falsche Behauptungen über Zwangskonversionen und der Missbrauch der Anti-Konversionsgesetze. Sie forderten Modis Eingreifen, um Gräueltaten an Minderheiten und die Diskriminierung von Christen zu beenden.

Detailliertes Memorandum

In dem Memorandum wird auch gefordert, dass Christen, die den Dalits angehören, die besonderen Vergünstigungen erhalten, die für sozial schwache Dalits vorgesehen sind. Diese Zugeständnisse werden ihnen derzeit mit der Begründung verweigert, dass das Christentum nicht das Kastensystem anerkennt. In dem Memorandum heißt es, Dalit-Christen seien einer doppelten Diskriminierung ausgesetzt, da sie von der Gesellschaft als untere Kaste diskriminiert würden und die Regierung sie von Wohlfahrtsmaßnahmen ausschließe. Die kirchliche Delegation forderte, dass die Regierung Maßnahmen ergreift, um die Hilfsleistungen auf Dalit-Christen auszuweiten.

Die Kirchenführer forderten die Regierung außerdem auf, die Sonderleistungen der Regierung, die Christen aus Stammesfamilien derzeit erhalten, nicht einzustellen. Hintergrund dieses Anliegens ist der Vorstoß einiger Hindu-Gruppen, die Regierung solle diese Vergünstigungen einstellen, da christliche Stammesangehörige nicht den Stammesreligionen folgten und daher nach ihrer Konvertierung nicht als Stammesangehörige betrachtet werden sollten.

Einladung an den Papst

In dem Memorandum wird außerdem darauf hingewiesen, dass Christen in den nationalen Kommissionen für Minderheiten nicht vertreten sind. Modi solle erwägen, qualifizierte Christen in verschiedene Ministerien und Abteilungen der Regierung zu berufen. Die Kirchenführer erklärten Modi außerdem, dass mehrere christlich geführte Nichtregierungsorganisationen bei der Erneuerung ihrer Lizenzen für den Erhalt ausländischer Gelder auf Schwierigkeiten stoßen, obwohl sie sich stark im sozialen Bereich engagieren.

Thazhath wiederholte auch die Bitte der Kirche, Papst Franziskus nach Indien einzuladen, woraufhin Modi antwortete, er habe den Papst bereits zweimal eingeladen. Der letzte Papst, der Indien besuchte, war Papst Johannes Paul II. im Jahr 1999.

(ucanews – sk)
 

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15. Juli 2024, 09:53