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Indiens neuer Oppositionsführer Gandhi besucht Krisenregion Manipur Indiens neuer Oppositionsführer Gandhi besucht Krisenregion Manipur  (ANSA)

Indien: Oppositionsführer Gandhi besucht Krisenregion Manipur

Indiens neuer Oppositionsführer Rahul Gandhi hat am Montag das von Unruhen geplagte Manipur im Nordosten des Landes besucht. Vor allem christliche Ureinwohner dort suchen Gandhis Unterstützung, berichtet ucanews.

Gandhi, der in den jüngsten Parlamentswahlen als Führer eines oppositionellen Bündnis hinter der Hindu-Regierungspartei auf einen achtbaren zweiten Platz gekommen war, unterstrich bei seinem Besuch die „größte Bedeutung“ der Wiederherstellung des Friedens in dem Gebiet, das seit 14 Monaten von ethnischen Konflikten erschüttert wird. Dabei kämpfen Stämme christlicher Ureinwohner gegen die auch ökonomisch dominierenden hinduistischen Meitei. Ucanews zitierte einen der Ureinwohner mit den Worten: „Wir schätzen es sehr, dass Rahul uns besucht und sich unserer Notlage angenommen hat.“

Der Oppositionsposten im indischen Parlament war seit einem Jahrzehnt unbesetzt, da Premierminister Narendra Modis rechtsgerichtete Bharatiya Janata Party (BJP) dominierte. Nach der verlorenen Mehrheit bei den kürzlich abgehaltenen allgemeinen Wahlen bildete Modis Partei jedoch eine Koalitionsregierung, und Gandhi wurde zum Oppositionsführer gewählt. Ein Kirchenführer bemerkte: „Bei früheren Besuchen war Gandhi nur ein Parlamentarier. Aber jetzt ist er der Oppositionsführer.“

„Was im Moment von größter Bedeutung ist, ist die Wiederherstellung des Friedens“

Gandhi besuchte mehrere Orte, darunter auch Hilfslager im am stärksten betroffenen Bezirk Churachandpur, wo der Konflikt seinen Ursprung nahm. Er äußerte Bedauern über das Schicksal der mehr als 50.000 Vertriebenen und sprach mit den Familien der über 220 Getöteten. „Was im Moment von größter Bedeutung ist, ist die Wiederherstellung des Friedens“, betonte Gandhi. Premierminister Modi hat den Staat, der von seiner Partei regiert wird, bisher nicht besucht.

Eine Delegation des Indigenous Tribal Leaders' Forum (ITLF) traf sich mit Gandhi, um seine Hilfe bei der Beilegung der Gewalt zu suchen, die am 3. Mai letzten Jahres nach einem Gerichtsbeschluss zur Vergabe des Stammesstatus an die wohlhabende hinduistische Meitei-Gemeinschaft begann. Dieser Status würde den Meiteis Vorteile im Rahmen von Indiens Minderheitenförderung („Affirmative Action“) bringen, was die christlichen Stammesangehörigen des Staates ablehnen.

ITLF-Leiter Pagin Haokip äußerte die Hoffnung, dass Gandhi eine dauerhafte Lösung für die Krise in Manipur herbeiführen könnte. Die Gemeinschaft stehe „unter ständigem Druck durch militante Gruppen, was zu weit verbreiteter Zerstörung von Häusern, Kultstätten und der Vertreibung von Familien führt.“ In einem Memorandum informierten die Stammesführer Gandhi darüber, dass Christen die Hauptstadt Imphal nicht für Arbeitsmöglichkeiten und Bildung erreichen könnten.

(ucanews – gs)

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10. Juli 2024, 11:26