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Kerzen in einer indischen Kirche Kerzen in einer indischen Kirche  (ANSA)

Indien: Sieben Christen angeklagt

Sieben Christen werden beschuldigt, bei zwei verschiedenen Vorfällen im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh gegen das strenge Anti-Konversionsgesetz verstoßen zu haben.

Das meldet die katholische Nachrichtenagentur ucanews. Zu den Verhafteten gehöre der Pastor Ram Udeshy Sahani aus dem Bezirk Maharajanj. Er soll zusammen mit weiteren Verhafteten einen Mann zum Christentum bekehrt haben, indem sie ihm Geld angeboten und Wunderheilungen versprochen haben sollen. Die zwei mit dem Pastor Verhafteten sind mittlerweile gegen Kaution wieder freigelassen worden.

Vier weitere Christen werden von einem Führer der Hindugruppe „Vishwa Hindu Parishad“ (VHP) beschuldigt, Hindu-Dorfbewohner im Bezirk Moradabad bekehrt zu haben. Berichten zufolge nahm die Polizei zwei von ihnen fest und fahndet nach den beiden anderen. Der örtliche VHP-Führer soll Anzeige erstattet haben. Er wirft den Christen vor, Hindus zu bekehren, indem sie ihnen „unter anderem Kühlschränke, Fernseher, Fahrräder, Motorräder und Nähmaschinen“ und „eine Belohnung von 25.000 Rupien [etwa 300 Dollar] in bar“ anboten.

Größter Bundesstaat, strenges Gesetz

Uttar Pradesh ist der größte und bevölkerungsreichste Bundesstaat Indiens. Er wird von der rechtsgerichteten „Bharatiya Janata Party“ von Ministerpräsident Narendra Modi regiert. Der Bundesstaat hat 2021 ein strenges Gesetz gegen Zwangsbekehrungen erlassen. Seit der Bekanntgabe der Wahlergebnisse der Parlamentswahl am 4. Juni wurden in Uttar Pradesh bereits 24 Christen wegen Verstoßes gegen das Anti-Konversionsgesetz hinter Gitter gebracht. Nur sechs Personen wurden auf Kaution freigelassen.

Christen machen nur 0,18 Prozent der mehr als 200 Millionen Einwohner von Uttar Pradesh aus, die meisten von ihnen sind Hindus. Dennoch steht der Bundesstaat laut veröffentlichten Aufzeichnungen an der Spitze der Fälle von Gewalt gegen Christen im ganzen Land.

(ucanews – sk)
 

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17. Juli 2024, 12:46