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Trauer in Majdal Shams, wo zwölf Kinder und Jugendliche durch eine aus dem Libanon abgefeuerte Rakete getötet wurden. Trauer in Majdal Shams, wo zwölf Kinder und Jugendliche durch eine aus dem Libanon abgefeuerte Rakete getötet wurden.  (AFP or licensors)

Israel/Libanon: Trauer nach Tod von Kindern

Tausende Menschen haben am Sonntag in der Drusenstadt Majdal Schams in den von Israel besetzten Golanhöhen an der Beerdigung von zehn Opfern des Raketenangriffs teilgenommen, der mutmaßlich von der Hisbollah verübt wurde.

„Die Szenen des Grauens werden nie ausgelöscht werden“, sagte Drusenscheich Mowafak Tarif laut Bericht der Zeitung „Haaretz“ bei der Beisetzung. Der Tag des Angriffs werde als Tiefpunkt der Menschlichkeit in Erinnerung bleiben, so der geistliche Führer der Drusen.

Am Samstag waren beim Beschuss eines Fußballfeldes im drusischen Majdal Schams durch die Hisbollah zwölf Kinder und Jugendliche getötet worden. 16 weitere Personen wurden verletzt. Drei verletzte Kinder befanden sich nach Angaben der Ärzte in ernstem Zustand. Ein elfjähriger Junge wurde noch vermisst. Beim Raketeneinschlag war er ebenfalls auf dem Fußballfeld.

Stille und Trauer – ohne Politik

Am Rande der Beerdigung kam es laut israelischen Medienberichten zu wütenden Ausrufen gegen anwesende Regierungsvertreter. Die Menge warf den Politikern, darunter Wirtschaftsminister Nir Barkat und Umweltschutzministerin Idit Salman, Schamlosigkeit vor. Die Regierung habe die Drusen während des seit über neun Monaten dauernden Kriegs im Stich gelassen. Zuvor hatten die drusischen Stadtverwaltungen sich laut Medienberichten an die einzelnen Minister gewandt und sie aufgerufen, von der Beerdigung fernzubleiben. Die Feier solle in Stille und ohne Politik durchgeführt werden.

Bereits Vergeltungsschlag

Israel machte die Hisbollah-Miliz für den Angriff verantwortlich, der mit einem Geschoss iranischer Bauart verübt wurde, und griff noch in der Nacht Ziele im Libanon an.
UN-Vertreter warnten vor einer weiteren Eskalation. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock forderte am Sonntag im Kurznachrichtendienst X einen Stopp aller Angriffe und mahnte zugleich zu Besonnenheit. Es gelte jetzt, mit kühlem Verstand zu agieren, zu viele Menschen seien schon gestorben.

Aus dem Gaza-Streifen wurde derweil berichtet, dass am Samstag bei einem israelischen Angriff auf eine Schule in Deir al-Balah 30 Menschen getötet worden sein sollen. Außerdem habe es eine Militäroperation in Khan Younes gegeben, bei der 170 Palästinenser in sechs Tagen getötet worden seien. Israel reagiert mit seiner Operation im Gaza-Streifen auf den Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober in Israel, bei dem über 200 Geiseln genommen und über 1.100 Israelis ermordet wurden.

Papst: Frieden und Deeskalation

Papst Franziskus hat seit Zuspitzung der Lage in Nahost Gewalt und Krieg in der Region verurteilt und alle Seiten zu Deeskalation aufgerufen. Beim Angelus verurteilte er am Sonntag die Waffenwirtschaft, die „kleine und große Kriege“ anheize.

(kna/vatican news/afp – pr)
 

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28. Juli 2024, 16:13