Kardinal Ambongo: Kirche bringt Afrika Hoffnung und Hilfe
Laut der Agentur „OSV News" (30.7.2024) sagte Kardinal Ambongo, dass es ohne die Kirche in mehreren afrikanischen Regionen, in denen es „keine staatliche Versorgung gibt“, „kein Leben, keine Hoffnung und keine Zukunft“ gäbe. Die Kirche kümmere sich um die Bildung und Gesundheit der Menschen und stelle Ausbildungszentren und Gesundheitseinrichtungen zur Verfügung. „Die Kirche hat sich dafür eingesetzt, die Stimme der Stimmlosen zu sein und sich für die Reduzierung oder den Erlass der ungerechten Schuldenlast des afrikanischen Volkes einzusetzen“, sagte Kardinal Ambongo.
Der Erzbischof von Kinshasa äußerte sich anlässlich der Feierlichkeiten der afrikanischen Bischofskonferenzen zum SECAM-Tag, der jedes Jahr im Juli begangen wird. Die SECAM-Bischöfe trafen sich mit den Generalsekretären der Bischofskonferenzen Afrikas und seiner Inseln in der Hauptstadt der Republik Kongo, Brazzaville, vom 24. bis 29. Juli zum 55. Jahrestag der SECAM-Gründung im Jahr 1969.
In einer Erklärung, die vor dem Treffen in Brazzaville veröffentlicht wurde, erinnerte Kardinal Ambongo an einen berühmten Satz von Papst Paul VI., der die Einweihung von SECAM würdigte: „Ihr Afrikaner seid Missionare für euch selbst“.
Kardinal Ambongo erinnerte daran, dass die katholische Kirche in Afrika seitdem stark gewachsen sei und heute mit rund 256 Millionen Gläubigen 18 Prozent der Bevölkerung des Kontinents repräsentiere. „In Afrika erlebt die katholische Kirche ein Rekordwachstum“, welches sich in der wachsenden Zahl von Diözesen und den dazugehörigen Strukturen wie Kirchengebäuden, Bildungseinrichtungen und Gesundheitszentren, religiösen Instituten, Seminaren und religiösen Ausbildungszentren zeige.
Die katholische Kirche in Afrika habe „Wurzeln geschlagen" und sei nun „eine erwachsene Kirche". In Afrika seien inzwischen ein Großteil einheimische Geistliche; zudem sei „eine wachsende Zahl afrikanischer Ordensleute in Führungspositionen“ in internationalen Missionsgesellschaften tätig.
Kardinal Ambongo betonte in seiner Erklärung zugleich, dass das bemerkenswerte Wachstum der Kirche in Afrika den „Durst des Kontinents nach Jesus und dem Evangelium“ noch nicht gestillt habe, da etwa 70 Prozent der Menschen auf dem Kontinent Christus noch immer nicht kennen.
Solche Statistiken zeigten, dass „es für die Kirche in Afrika absolut notwendig und dringend ist, sich der Aufgabe der Erstverkündigung zu widmen. Kardinal Ambongo verwies in diesem Zusammenhang auch auf das „Instrumentum laboris“ (Arbeitsdokument) der Sonderversammlung der Bischofssynode für Afrika im Jahr 1994.
Der Kardinal sagte auch, die Mission der afrikanischen Kirche bestehe in der Neuevangelisierung der bereits Getauften, damit diese eine „Reife des Glaubens“ erlangen und „auch in Krisenzeiten standhaft bleiben und nicht abtrünnig werden“.
Bedeutende Entwicklung der Kirche in Afrika
Der katholische Forscher Stan Chu Ilo riet laut „OSV News" jedoch dazu, nicht voreilig das Wachstum der katholischen Kirche in Afrika zu feiern. Der außerordentliche Professor an der Universität St. Michael's College der Universität Toronto sagte, dass der Begriff „Fortschritt“ mit Bedacht verwendet werden sollte, da „die Kirche ein spirituelles Instrument ist, dessen Mission nicht ohne weiteres mit einigen soziologischen Kategorien und Standards gemessen werden kann“. Zugleich betonte er, dass es in den letzten fünf Jahrzehnten bedeutende Entwicklungen im afrikanischen Katholizismus gegeben habe. „Zunächst ist es der tiefe Glaube, der weiterhin die Dynamik der christlichen Expansion antreibt“, sagte er gegenüber OSV News.
Ilo sagte weiter, es sei eine der größten Errungenschaften der SECAM seit ihrer Gründung im Jahr 1969, „das Wachstum der katholischen Bevölkerung Afrikas mit einer authentischen Lehre zu unterstützen, die wirklich katholisch und wirklich afrikanisch ist“. Er betonte, dass in einem zersplitterten afrikanischen Kontinent, in dem „jeder sein eigenes kleines Stück des afrikanischen Universums haben will, SECAM die afrikanischen Katholiken erfolgreich zusammengebracht hat, indem es nicht nur Brücken zwischen den Bischöfen gebaut hat, sondern auch die Beziehungen zwischen Priestern, Ordensleuten, Theologen, Laiengruppen und Berufsgruppen gefördert hat.“
(OSV News - sst)
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