Kinderhilfswerk: 50 Millionen Menschen in neuer Sklaverei
Der diesjährige Bericht, er ist in der inzwischen 14. Auflage erschienen, deckt das Ausmaß des Phänomens auf, das nach wie vor vergleichsweise wenig Öffentlichkeit erfährt. Zwangsarbeit, sexuelle Ausbeutung, Beteiligung an illegalen Aktivitäten und Zwangsehen sind einige der grausamen Formen, die diese moderne Sklaverei annimmt. „Wir sprechen von Kindern und Jugendlichen, die in verschiedenen und oft sich überschneidenden Ausbeutungsformen gefangen sind, die ihr Leben auf mehreren Ebenen zerstören“, betont Milano, Direktorin für Forschung und Ausbildung bei Save the Children.
Der Anstieg dieses Phänomens wird von Jahr zu Jahr deutlicher. „Analysen der letzten Jahre zeigen, dass Faktoren wie die Covid-Pandemie, humanitäre und Klimakrisen sowie regionale und nationale Konflikte diese Missbrauchsformen verstärken“, so Milano weiter. „In Konfliktgebieten führen Armut und familiäre sowie persönliche Verwundbarkeiten direkt zu Ausbeutung.“
Ein besonderer Schwerpunkt des Berichts liegt auf dem Zusammenhang zwischen Migrationsströmen und Menschenhandel. „Die Schwierigkeit, sichere und legale Migrationswege zu finden, treibt den Menschenhandel an“, erklärt Milano. „Migrantinnen und Migranten setzen sich extremen physischen und psychischen Belastungen aus und sind in den Transit- und Ankunftsländern verschiedenen Ausbeutungsformen ausgesetzt. Dies gilt auch für Europa, wo unbegleitete Minderjährige ohne schnelle Möglichkeiten zur Familienzusammenführung in die Hände skrupelloser Menschenhändler geraten können.“
Save the Children arbeitet weltweit mit internationalen und nationalen Organisationen zusammen, um die Schwächsten zu schützen, insbesondere Kinder, Jugendliche und Frauen mit Kindern, die an Grenzübergängen ankommen. Milano betont: „Der erste Aufnahmezeitraum ist entscheidend: Es müssen sofort die Opfer von Menschenhandel identifiziert werden, um den Betroffenen zu zeigen, dass sie wieder Vertrauen in sich selbst und in andere fassen können. Denn alle haben eine Art Verrat durch die Menschen erfahren, denen sie vertraut hatten, und wurden in dramatische Situationen gelockt. Es gilt, ihnen die Kraft zu geben, mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken.“
(vatican news – gs)
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