Dorfbrunnen in Mudzi, am 2. Juli Dorfbrunnen in Mudzi, am 2. Juli  (AFP or licensors)

Simbabwe: Keine Ernte, nichts zu essen

Ein Sandbett, fast karge Vegetation, ein in die Erde gegrabener Brunnen. Das ist alles, was von dem Wasserreservoir übrig geblieben ist, das einst den Ackerbau und die Viehzucht im Mudzi-Distrikt im Nordosten Simbabwes versorgte.

Das Land erlebt, wie ein Großteil des südlichen Afrikas, die schlimmste Dürre seit vierzig Jahren. Zurückzuführen ist dies auf eine Kombination aus dem El-Niño-Phänomen - bei dem das sich normalerweise erwärmende Wasser des östlichen Pazifiks Wärme in die Luft abstrahlt und ein wärmeres globales Klima verursacht - und von hohen Durchschnittstemperaturen. Beide Phänomene werden von Wissenschaftlern auf Treibhausgas-Emissionen und den Klimawandel im Allgemeinen zurückgeführt.

Georgina Kwengwere lebt von der Landwirtschaft, aber auf ihrem Feld steht nur noch sonnenverbrannter Mais. „Ich habe nichts geerntet, nachdem ich unsere Ersparnisse für den Kauf von Saatgut verwendet habe“, berichtet die sechsfache Mutter gegenüber der Nachrichtenagentur afp. Das Wasser, sagt sie, ist seit Mai verschwunden. In der Zwischenzeit versuchen sie und andere Frauen des Dorfes, so viel wie möglich zu sammeln, tief unter der ausgetrockneten, unfruchtbaren Erde.

Hoffnung auf Gelegenheitsjobs in der Stadt

Außerdem gehen sie täglich fünf Kilometer in die nahe gelegene Stadt Kotwa in der Hoffnung, Gelegenheitsjobs zu finden, für gerade einmal drei Dollar pro Tag. Zu wenig, um eine Familie zu ernähren. „In unseren Häusern gibt es nichts zu essen“, bestätigt ein anderer Bewohner, Takesure Chimbu.

Die Unterernährung im Bezirk Mudzi, in dem 164.000 Menschen leben, breitet sich aus. „In den letzten drei Monaten haben wir einen Anstieg der Fälle um 20 Prozent verzeichnet“, erklärt Kudzai Madamombe, Gesundheitsbeauftragter in der Region. Mindestens 7,6 Millionen Menschen sind derzeit auf Hilfe angewiesen, während die Behörden in Harare aufgrund erheblicher Ernteeinbußen den Katastrophenzustand ausgerufen haben.

Derweil hat der Internationale Währungsfonds seine Wachstumsschätzungen für das Land nach unten korrigiert: 2 % im Jahr 2024 gegenüber 5,3 % im letzten Jahr.

(osservatore romano – sk)
 

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13. Juli 2024, 14:21