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Essensausgabe in einem Vertriebenenlager im Sudan Essensausgabe in einem Vertriebenenlager im Sudan  (AFP or licensors)

Sudan: Keine Anzeichen für Frieden

General Abdel Fattah al-Burhan, Chef der sudanesischen Streitkräfte (SAF), hat jegliche Verhandlungen zur Beendigung des Bürgerkriegs im Sudan kategorisch abgelehnt. Die sudanesischen Bischöfe berieten bei ihrem Treffen Ende Juni über die Lage und zeigten sich danach in tiefer Sorge.

„Wir setzen diesen Kampf bis zum Sieg fort und wiederholen erneut, dass wir nicht mit einem Feind verhandeln werden, der uns angreift und unser Land besetzt“, erklärte General al-Burhan während eines jüngsten Truppenbesuchs, wie der vatikanische Fidesdienst meldet. Zugleich verschlechtert sich die humanitäre Lage im Land zusehends, weil die Kämpfe zwischen den SAF und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) unter der Führung von Mohamed Hamdan „Hemedti“ Dagalo andauern. Trotz internationaler Druckversuche weigert sich al-Burhan, an den Verhandlungstisch in Dschidda, Saudi-Arabien, zu gehen.

Die jüngsten territorialen Gewinne der RSF haben mindestens 55.000 Menschen zur Flucht aus Sinja, der Hauptstadt von Sennar, gezwungen, was die humanitäre Bilanz des Konflikts weiter verschärft. Laut UNO sind seit Beginn des Krieges im April 2023 mindestens 10 Millionen Sudanesen vertrieben worden. Viele von ihnen sind in umkämpften Gebieten wie El Fasher gefangen oder befinden sich in belagerten Missionen wie der katholischen Mission Dar Mariam in Khartum.

Die Bischöfe der Sudan Catholic Bishops' Conference (SCBC) äußerten sich mit Sorge. „Das Gefüge der sudanesischen Gesellschaft ist zerrissen, die Menschen sind schockiert, traumatisiert und fassungslos über das Ausmaß an Gewalt und Hass“, zitiert fides aus einer Mitteilung. Es handle sich „nicht einfach nur ein Krieg zwischen zwei Generälen, da das Militär untrennbar mit dem wirtschaftlichen Leben des Landes verbunden ist, und sowohl SAF als auch RSF von reichen Individuen und Elitekartellen profitieren.“ Tatsächlich kontrollieren beide Konfliktparteien wichtige Sektoren der sudanesischen Wirtschaft und erhalten von externen Gebern immer modernere Waffen, darunter Drohnen, so der vatikanische Fidesdienst.

(fides – gs)

 

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03. Juli 2024, 16:13