Die Via Appia Antica lädt zu Wanderungen und Erholung ein. Die Via Appia Antica lädt zu Wanderungen und Erholung ein.  (Foto Enrico Idrofano.)

UNESCO will Via Appia Antica zu Weltkulturerbe erheben

Vor den Toren Roms erstreckt sich der Parco Regionale dell Appia Antica. Die grüne Oase rund um eine der bekanntesten Römerstraßen, die Via Appia, gilt mit ihren 4.580 Hektar als Europas größter städtischer Regionalpark und beliebtes Naherholungsziel für die römische Bevölkerung. Am 21. Juli soll das UNESCO-Welterbekomitee bei seiner Sitzung in Neu-Delhi die Via Appia in den Weltkulturerbe-Katalog aufnehmen.

Mit der Erhebung zum Status eines Weltkulturerbes würde die Via Appia Antica im Südosten Roms das 60. Monument in Italien sein, welchem dieser Status zugesprochen wird. Italien beherbergt die meisten von der UNESCO geschützten Stätten weltweit. Der 4.580 Hektar große Regionalpark vereint Archäologie und Natur und ist ein beliebtes Ausflugsziel für Römer. Hier führen Rad- und Wanderwege über 2.000 Jahre alte Basaltquader, vorbei an christlichen Gräbern, heidnischen Tempeln und römischen Villen. Die Via Appia, auch „Königin der Straßen“ – regina viarum -  genannt, wurde 312 v. Chr. erbaut und verband Rom mit Brindisi in Apulien. Auf dem 540 Kilometer langen Handelsweg wurden wichtige Güter aus dem Orient nach Rom transportiert.

Entlang der Via Appia befinden sich zahlreiche historische Stätten, wie das Grabmal der Caecilia Metella und die Katakomben von Callixtus und Sebastian. Besonders bedeutend für Pilger sind die Kirchen und Grabmäler der frühen Christen. Die Via Appia war eine Revolution im Straßenbau. Ihre eng aneinanderliegenden Basaltplatten machten sie bei jedem Wetter befahrbar. Teile der antiken Pflasterung sind bis heute erhalten.

Zwischen Tourismus, Film und Geschichte

Der Regionalpark rund um die Römerstraße hat sich mittlerweile auch touristisch ausgerichtet. Das Appia Antica Service Center bietet eine Vielzahl von Dienstleistungen an, darunter Unterkünfte, Karten, Programmtipps für Vorträge und Konzerte sowie einen Fahrradverleih. Außerdem werden Führungen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder per Minicar angeboten. Eine neue Multimedia-Ausstellung, die auch im Hinblick auf den angestrebten Welterbe-Status gestaltet wurde, ermöglicht den Besuchern eine virtuelle Zeitreise durch die Geschichte der „Königin der Straßen".

Die Via Appia ist auch durch den Film „Quo Vadis" von 1951 bekannt, der auf dem gleichnamigen Roman von Henryk Sienkiewicz basiert. An der Gabelung zwischen der Via Appia Antica und der Via Ardeatina befindet sich die „Quo-Vadis-Kirche“, eigentlich Santa Maria in Palmis, aus dem 17. Jahrhundert.

Der Legende nach soll der aus Rom fliehende Petrus an dieser Stelle der Via Appia Christus angetroffen haben, woraufhin der Apostelfürst stutzig fragte: Quo vadis, Domine? Wohin gehst du, Herr? Daraufhin soll Christ geantwortet haben: ,Ich kehre nach Rom zurück, um ich ein weiteres Mal kreuzigen zu lassen'.

Petrus drehte beschämt um, um der verfolgten Christengemeinde beizustehen – und selbst kopfüber gekreuzigt zu werden. In der kleinen Kirche wird eine bekannte Marmorplatte aufbewahrt, ein ex voto-Gegenstand, der den Fußabdruck Christi abbilden soll.

Weitere Infos und Details finden sich unter: https://www.parcoappiaantica.it/

(kap – rp)

 

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18. Juli 2024, 10:47