US-Bischof nach Attentat auf Trump: „Aufruf, unsere Debatten zu mäßigen"
Broglio, der das US-amerikanische Militärordinariat leitet, sprach von einem „sehr, sehr tragischen“ Vorfall. Er sei entsetzt darüber, „dass Gewalt in einer Gesellschaft stattfinden würde, die eigentlich eine demokratische sein soll“, aber „in der wir nicht miteinander reden können“. Der politische Diskurs in den USA habe „einen Punkt erreicht, an dem die Leute einander nur noch anschreien und es keinen Raum gibt, dem anderen zuzuhören.“
Gegenmittel: Würde des Menschen fördern
Broglio empfahl als Gegenmittel, die Würde der menschlichen Person zu fördern. Man müsse sich „ständig daran erinnern, dass selbst wenn jemand nicht meiner Meinung ist, er oder sie dennoch im Bild und Gleichnis Gottes geschaffen ist. Und daher eine Würde hat, die ich erkennen und respektieren muss.“ Eine solche Grundhaltung der Individuen wäre nach Ansicht des Vorsitzenden der US-Bischofskonferenz dazu geeignet, die Gesellschaft der Vereinigten Staaten insgesamt zu verändern. „Wenn wir in unserer Gesellschaft uns dessen mehr bewusst wären, könnten wir als rationale menschliche Wesen die Probleme und Meinungsverschiedenheiten, die wir haben, diskutieren und vielleicht zu einigen Lösungen kommen.“ Auch Papst Franziskus erinnere beständig daran, dass die grundlegende menschliche Würde „in jeder Weise zu respektieren“ sei.
Eucharistischer Kongress als Chance, Dialog zu fördern
Die US-Bischöfe hätten in ihren Diözesen den Auftrag, „Dialog und Respekt für den anderen“ zu fördern, fuhr Broglio fort. Auch der Einsatz der katholischen Kirche gegen Abtreibung beruhe auf der Vorstellung der Würde jeder menschlichen Person. „Ich denke, wir müssen darin konsequent sein“, sagte der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz. Er verwies auf den am Mittwoch beginnenden 10. Nationalen Eucharistischen Kongress in Indianapolis. „Das wird eine großartige Gelegenheit für uns sein, Dialog und Versöhnung zu fördern. Und auch daran zu erinnern, dass wir in Jesus Christus unsere Erlösung finden und auch einen Weg nach vorne.“
Der Familie des getöteten Mannes drückte der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz sein Mitgefühl aus und sicherte sein Gebet für den Verstorbenen zu. Den Verwundeten einschließlich Donald Trump sprach er Trost und das Gebet aller katholischen Gläubigen der USA zu.
Bei dem Attentat auf den Präsidentschaftskandidaten der Republikaner starb am Samstag auch der Angreifer. Scharfschützen der Polizei töteten den 20-jährigen Matthew Crooks unmittelbar, nachdem er Schüsse auf Trump abgefeuert hatte. Das Motiv des Täters ist nach wie vor unklar.
(vatican news – gs)
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