Das 45. Rimini-Meeting startet am Dienstag Das 45. Rimini-Meeting startet am Dienstag 

„Die Suche nach dem Wesentlichen“: Startschuß zum Rimini-Meeting

Die Kriege, der dringende Ruf nach Frieden, die Fragen, die das Herz des Menschen bewegen, und das Engagement der jungen Freiwilligen: Diese Themen prägen die 45. Ausgabe des Rimini-Meetings, die mit einem Vortrag des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Kardinal Pizzaballa, eröffnet wird.

Benedetta Capelli und Luca Collodi - Rimini

Die Worte von Papst Franziskus, die gestern in einer Botschaft an das „Meeting für die Freundschaft zwischen den Völkern“ in Rimini gesendet wurden, leiten die 45. Ausgabe der Versammlung von „Comunione e Liberazione“ ein, die ab heute bis zum 25. August stattfindet. Das diesjährige Motto ist einem Zitat des amerikanischen Autors Cormac McCarthy entliehen: „Wenn wir nicht nach dem Wesentlichen suchen, wonach suchen wir dann?“.

Der Papst ermutigt in seiner Botschaft dazu, sich nicht von der Herausforderung eines Friedens, der unmöglich erscheint, entmutigen zu lassen, sondern daran zu arbeiten, eine neue Welt im Zeichen der Brüderlichkeit zu schaffen. „Eine Präsenz für den Frieden“ ist das Eröffnungstreffen, an dem um 12 Uhr Kardinal Pierbattista Pizzaballa, der Lateinische Patriarch von Jerusalem, teilnehmen wird. In das Treffen wird Bernard Scholz einführen, Präsident der Stiftung „Meeting für die Freundschaft zwischen den Völkern“. Dieses Gespräch, das auf Website der italienischen Redaktion von Vatican News im Livestream verfügbar ist, wird als Kompass für die Woche der Treffen und Debatten dienen, die sich um Fragen drehen, welche die zeitgenössische Kultur in Bezug auf das Schicksal des Menschen, den Sinn des Leidens und den Mangel an Perspektiven oft verdrängt, stets auf der Suche nach einem Horizont der Hoffnung.

Am Treffen werden Persönlichkeiten aus Kultur und Politik erwartet wie der italienische Vizepremierminister Antonio Tajani hier im Bild.
Am Treffen werden Persönlichkeiten aus Kultur und Politik erwartet wie der italienische Vizepremierminister Antonio Tajani hier im Bild.

Heiliges Land und Ungleichheiten

Am ersten Tag sticht auch das Zeugnis von Hussam Abu Sini heraus, Verantwortlicher von „Comunione e Liberazione“ im Heiligen Land, sowie die Aufführung „Die Herausforderung Jerusalems“ des Regisseurs Otello Cenci, in der der Dramatiker Eric-Emmanuel Schmitt nach Keimen des Friedens in den Straßen der Heiligen Stadt sucht. Der Ökonom Branko Milanovic und der ehemalige Präsident der Europäischen Kommission, José Manuel Barroso, werden über die zunehmenden Ungleichheiten diskutieren, die durch die wirtschaftlichen Systeme in den verschiedenen Ländern nach Covid entstanden sind. Auf dem Programm steht auch ein Schwerpunkt auf psychiatrische Erkrankungen im Licht der Erfahrungen von Psychiater Franco Basaglia, sowie ein Dialog zwischen öffentlichen Institutionen und Unternehmen über die Unverzichtbarkeit von Wasser.

Ein dichtes Programm

Das Programm des Meetings umfasst insgesamt 140 Konferenzen mit etwa 450 Rednern aus Italien und dem Ausland, darunter 100 internationale Gäste. Es werden 200 Stunden Livestreaming in 7 Sprachen übertragen. Auch in diesem Jahr werden 3.000 Freiwillige mitwirken, 500 davon im Vorbereitungsmeeting und 2500 während der Veranstaltung, von denen 60 Prozent unter 30 Jahre alt sind. Unter den Freiwilligen sind auch Jugendliche aus Brasilien und Armenien; eine große Vertretung kommt aus der Schweiz, Spanien und Portugal. Es werden 16 Ausstellungen gezeigt, darunter das Leben und Werk von Alcide De Gasperi, der Weihnachtsfrieden von 1914 im Ersten Weltkrieg und der Bau der Basiliken von Berg Tabor und Getsemani. Einige der Ausstellungen der Ausgabe 2024 des Meetings werden als Wanderausstellungen konzipiert und ab September in verschiedenen italienischen Städten präsentiert.

Die Versammlung findet vom 20. bis zum 25. August statt.
Die Versammlung findet vom 20. bis zum 25. August statt.

Scholz: „Wir geben uns nicht der Gleichgültigkeit der Welt hin“

Bernard Scholz, Präsident der Stiftung, die das Meeting organisiert, äußerte sich in einem Interview mit dem Pressedienst des Meetings wie folgt: „Dieses Treffen findet in einer dramatischen Zeit statt, die von großen technologischen und wirtschaftlichen Veränderungen geprägt ist, mit unvorhersehbaren großen Unsicherheiten und vielen, auch globalen, dramatischen und tragischen Konflikten. Mit diesem Meeting wollen wir gemeinsam entdecken und neu entdecken, was uns in diesen so schwierigen Momenten ermöglicht, Protagonisten zu sein, nicht zu kapitulieren und uns nicht in Gleichgültigkeit und Resignation zu flüchten.“

Für den Präsidenten bietet die Veranstaltung eine breite Palette an Möglichkeiten, um zu „entdecken, wie viel Gutes es in einer Welt gibt, die in vielerlei Hinsicht wenig Raum für Hoffnung und Zukunft zu lassen scheint“. Die Aufforderung, die das Thema des Meetings aufgreift, lautet, „aus einer gewissen Oberflächlichkeit herauszutreten, um zu sagen, dass es etwas Wichtiges gibt, das für jeden erreichbar ist, auch angesichts der großen Veränderungen, die wir in der Wirtschaft, in den Schulen, in den Fabriken und in der Politik erleben.“

(vatican news – rp)

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20. August 2024, 10:46