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Dunkle Wolken über dem Taj Mahal, der wichtigsten Touristenattraktion in Uttar Pradesh Dunkle Wolken über dem Taj Mahal, der wichtigsten Touristenattraktion in Uttar Pradesh  (AFP or licensors)

Indien: Uttar Pradesh verschärft Anti-Konversionsgesetz

Uttar Pradesh, der bevölkerungsreichste Bundesstaat Indiens, hat sein Anti-Konversionsgesetz weiter verschärft. Es sieht nun lebenslange Haftstrafen für betrügerische oder erzwungene Konversionen vor. Die Christen sind in Sorge.

Das neue Gesetz wurde von der hindu-nationalistischen Regierung unter Yogi Adityanath eingeführt und am 30. Juli von der gesetzgebenden Versammlung des nordindischen Bundesstaates verabschiedet. Der nationale Kirchenrat Indiens (NCCI) äußerte scharfe Kritik. „Wir lehnen dieses Gesetz ab, da es die Bestimmungen der indischen Verfassung verletzt“, schrieb der Generalsekretär des Gremiums, Asir Ebenezer, nach Angaben von Asianews. Eine Konversion sei „kein Verbrechen, es sei denn, sie erfolgt unter unzulässigem Einfluss, falschen Angaben oder Zwang, die nur das Opfer selbst geltend machen kann.“

Risiko: Kriminalisierung friedlicher religiöser Praktiken

Das Gesetz gibt laut NCCI „weiten Ermessensspielraum für Beamte und Dritte, die missbraucht werden könnten, um Einzelpersonen oder Gemeinschaften aufgrund religiöser Vorurteile zu verfolgen.“ Dies schaffe „das Risiko vermehrter Belästigungen und Kriminalisierung friedlicher religiöser Praktiken, einschließlich der christlichen Taufe.“ Insgesamt fördere das Gesetz „ein Klima des Misstrauens und der Spaltung, das die Spannungen in der Gemeinschaft verschärfen und die religiöse Harmonie untergraben könnte.“

Der Kirchenrat fordert die Regierung von Uttar Pradesh auf, „dieses Gesetz zu überdenken“, um die Werte von Freiheit, Gleichheit und Respekt für alle Individuen zu wahren, unabhängig von deren religiöser Zugehörigkeit.

Anand Mathew, ein katholischer Priester und Menschenrechtsaktivist aus Varanasi, äußerte sich ebenfalls besorgt: „Dieses Gesetz ist sehr beunruhigend. Nach dem vorherigen Gesetz konnten ausschließlich das Opfer oder seine Angehörigen eine Beschwerde bei der Polizei einreichen. Nun kann jeder, mit einer falschen Beschwerde, einen Christen hinter Gitter bringen, sogar lebenslang.“ Derzeit seien in Uttar Pradesh mindestens 28 Christen, hauptsächlich evangelische Pastoren, wegen ihres Glaubens inhaftiert.

(asianews – gs)

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05. August 2024, 12:41