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 Demonstranten nehmen an einer Kundgebung gegen die Krise der steigenden Lebenshaltungskosten in Lagos, Nigeria, teil. Demonstranten nehmen an einer Kundgebung gegen die Krise der steigenden Lebenshaltungskosten in Lagos, Nigeria, teil.  (ANSA)

Nigeria: Bischöfe kritisieren Regierung und fordern Dialog

Katholische Bischöfe aus den Bistümern Ibadan und Onitsha machen die nigerianische Regierung für die bevorstehenden landesweiten Proteste verantwortlich. Sie fordern konkrete Maßnahmen zur Bewältigung der Krise und betonen das Recht auf friedlichen Protest.

Katholische Bischöfe aus der Kirchenprovinz Ibadan, zu der Diözesen wie Ibadan, Ilorin, Ondo, Oyo, Ekiti und Osogbo gehören, machen die nigerianische Bundesregierung für die bevorstehenden landesweiten Proteste verantwortlich. In einem von verschiedenen nigerianischen Klerikern unterzeichneten Kommuniqué erklärten sie, dass rechtzeitige und effektive Maßnahmen seitens der Regierung die derzeitige Unruhe hätten verhindern können. Sie hoben weit verbreitete Probleme wie schwere Hungersnot, anhaltende Unsicherheit, gebrochene Versprechen und hohe Lebenshaltungskosten hervor. „Protest ist das Recht des Volkes“, betonen die Bischöfe und fordern die Regierung auf, die Sicherheit der Demonstranten zu gewährleisten.

Bischöfe aus der Provinz Onitsha fordern konkrete Maßnahmen

Ähnlich haben Bischöfe aus der Erzdiözese Onitsha Staatspräsident Bola Ahmed Tinubu aufgefordert, substanzielle Maßnahmen zu ergreifen, um die Sorgen der Bürger anzugehen. In ihrer Erklärung vom 30. Juli argumentierten sie, dass die bisherigen Maßnahmen unzureichend seien und oft zu Korruption führten. Sie warnten, dass die geplanten Proteste, die vom 1. bis 10. August stattfinden sollen, in Chaos ausarten könnten, wenn sie nicht geordnet ablaufen würden. „Wir fordern den Präsidenten auf, konkrete Schritte zu unternehmen, um die Bedenken der Mehrheit der Bürger zu beschwichtigen“, heißt es in der Erklärung. Die Bischöfe betonten die Bedeutung von Gebet, Dialog und friedlichem Protest und stellten fest, dass die Sicherheitskräfte in der Vergangenheit übermäßige Gewalt angewendet hätten, was zu Gewalt und Verlust von Menschenleben führte.

Die Proteste im westafrikanischen Land arten teilweise in gewaltvolle Auseinandersetzungen mit den Behörden aus.
Die Proteste im westafrikanischen Land arten teilweise in gewaltvolle Auseinandersetzungen mit den Behörden aus.

Wirtschaftliche Unsicherheit und soziale Ungleichheit als Protestgründe

Die Bischöfe von Onitsha, angeführt von Erzbischof Valerian Okeke und Bischof Peter Nworie Chukwu, wiesen weiter auf die schweren wirtschaftlichen Verhältnisse, die weit verbreitete Arbeitslosigkeit und die hohen Lebenshaltungskosten hin, die die Proteste antreiben. „Das unerfüllte Regierungsversprechen und der Wohlstand der politischen Klasse, im Gegensatz zur weit verbreiteten Armut, haben die öffentliche Wut geschürt“, erklärten die Bischöfe. Sie betonten, dass Proteste zwar ein legitimes Mittel für Bürger sind, ihre Beschwerden zu äußern, diese jedoch friedlich und verantwortungsbewusst durchgeführt werden müssen, um weiteres Leid und Elend für die Bevölkerung zu vermeiden.

(the sun/aciafrica – rp)

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03. August 2024, 10:41