Sudan: „Humanitäre Hilfe wird gezielt blockiert“
Das sagte Lara Dovifat, politische Leiterin der Organisation, der Katholischen Nachrichten-Agentur. So würden Laster nicht durchgelassen und Reisegenehmigungen nicht erteilt. „Das humanitäre Völkerrecht wird damit nicht eingehalten.“
Dovifat kritisierte auch Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen. Beispielsweise sei im Juni eines der letzten noch geöffneten Krankenhäuser in der besonders von Kämpfen betroffenen Stadt Al-Faschir von Geschossen getroffen worden. Bis zu 80 Prozent der Einrichtungen seien nicht mehr funktionsfähig.
Hungersnot in Flüchtlingslager
Vergangene Woche teilten mehrere Organisationen der Vereinten Nationen mit, dass im Flüchtlingslager Zamzam-Camp in Nord-Darfur eine Hungersnot herrsche. Bereits vor einigen Monaten ergab zudem eine MSF-Untersuchung mit 63.000 Kindern unter fünf Jahren, dass 30 Prozent mangelernährt waren.
Für den 14. August sind unterdessen neue Waffenstillstandsverhandlungen zwischen den sudanesischen Streitkräften und den paramilitärischen „Rapid Support Forces“ geplant. Initiator sind die USA. Nach mehreren gescheiterten Versuchen gilt der Ausgang als ungewiss.
Zivilisten schützen
Bei den Gesprächen müsse es darum gehen, Zivilisten zu schützen, forderte Dovifat: „Der Zugang zu medizinischer Versorgung muss sofort wiederhergestellt werden und nicht erst im Rahmen eines möglichen Friedensabkommens. Die Menschen leiden jetzt.“
Seit Kriegsbeginn im April 2023 sind mindestens 15.500 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als zehn Millionen Menschen sind auf der Flucht.
(kna – sk)
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