Affenpocken in Afrika: Unicef verlangt mehr Hilfe - besonders Kinder betroffen
Edoardo Giribaldi und Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
Die Gelder will Unicef einsetzen, um die Übertragung der Krankheit zu stoppen, die Kinder zu schützen und die Kontinuität der wichtigsten Dienste zu gewährleisten. Dazu gehören die Koordinierung mit Gesundheitsbehörden und Partnern, die Förderung von Impfungen, die Verbesserung der Infektionskontrolle und die Unterstützung der psychischen Gesundheit.
„Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir auf diese Epidemie reagieren und mit einem konzentrierten ganzheitlichen Ansatz versuchen, die Übertragung zu unterbrechen und auch Sekundärschäden bei Kindern zu verhindern. Mit diesem Appell müssen wir versuchen, ein grundlegendes Thema voranzubringen: Nämlich die Koordinierung, also die Unterstützung der Gesundheitsbehörden und der Schulbehörden bei der Planung und Umsetzung der Maßnahmen, und wir wollen auch die Gemeinden einbeziehen, um Stigmata zu bekämpfen", erklärt Andrea Iacomini, Pressesprecher von Unicef Italien, im Interview mit Radio Vatikan.
Unicef ist es wichtig, auch die Stigmatisierung der Erkrankten zu bekämpfen. Auch generell sei wichtig, dass die Menschen Vertrauen fassten. Das Kinderhilfswerk unterstützt auch Familien in Isolationszentren und hält während der Epidemie wichtige Dienstleistungen wie Bildung und Gesundheitsversorgung aufrecht.
Etwa 80 Prozent der mehr als 700 durch Mpox verursachten Todesfälle betrafen Kinder, insbesondere in den am stärksten benachteiligten Gemeinden. Ziel des Appells des UN-Kinderhilfswerks ist, von der Epidemie betroffenen Kindern in Burundi, der Demokratischen Republik Kongo, Kenia, Ruanda, Uganda und der Zentralafrikanischen Republik helfen zu können.
„Von grundlegender Bedeutung ist die Ansteckungsbekämpfung, das heißt die Verbesserung der Ansteckungsprävention in Haushalten, Gemeinden, Schulen, Gesundheitseinrichtungen, die Bereitstellung von Hygienematerial, die Schulung von Eltern, Gemeindeleitern und Lehrern. Natürlich geht es auch um die Impfung, wir versuchen, die Einführung von Impfstoffen zu unterstützen, etwa durch logistische Hilfe etwa bei der Kühlkette, die in diesen Fällen von grundlegender Bedeutung ist, sowie durch die Aufrechterhaltung der anderen Routineimpfungen, die für Kinder unerlässlich sind, denn andere Impfungen dürfen natürlich nicht vernachlässigt werden", betont der Sprecher von Unicef-Italien.
Hilfe dringend nötig - Todeszahlen steigen
Er warnt davor, nicht sofort auf die aktuelle Gesundheits-Krise zu reagieren, da das Virus sich sonst schnell weiter ausbreiten könnte und damit enorme Risiken für alle Gemeinschaften berge, nicht nur dort, wo das Virus bereits verbreitet ist.
„Also nicht nur im Kongo, in Kenia, Ruanda, der Zentralafrikanischen Republik und Uganda beispielsweise. Mpox würde sich auch auf andere Gebiete ausweiten. Man darf also nicht nur nicht vergessen, dass die Zahl der Todesfälle exponentiell ansteigen könnte, sondern auch, dass sich diese Art von Krankheit immer weiter ausbreiten könnte und somit die Zahl der Fälle exponentiell ansteigt."
Burundi besonders betroffen
„Die wachsende Zahl von Mpox-Fällen bei Kindern in Burundi, einschließlich der unter fünfjährigen, ist äußerst besorgniserregend, und ihr Schutz hat für uns höchste Priorität“, erklärt France Bégin, Unicef-Vertreterin in Burundi in einer Pressemitteilung vom 17.9.2024. „Außerdem muss sichergestellt werden, dass alle Kinder während dieses Ausbruchs sicher in die Schule zurückkehren können. Unsere Teams arbeiten eng mit dem Bildungsministerium zusammen, um Hygienemaßnahmen in den Schulen durchzuführen, die Schüler zu schützen und weitere Unterbrechungen des Unterrichts zu verhindern.“
Seit dem ersten bestätigten Fall am 25. Juli 2024 hat Burundi 564 Mpox-Fälle, davon 62,9 Prozent bei Personen unter 19 Jahren, und mehr als 1.576 Verdachtsfälle gemeldet. Kinder und gefährdete Bevölkerungsgruppen stehen im Mittelpunkt einer sich ausbreitenden Mpox-Epidemie im östlichen und südlichen Afrika. Da mehr als drei Millionen Kinder in Burundi nun in die Schule zurückkehren sollen, verstärken Unicef und die Regierung ihre Bemühungen, damit sie sicher lernen können.
Unicef arbeitet laut eigener Angabe eng mit dem Bildungsministerium vor Ort zusammen und setzt auch auf technische Unterstützung, um die Ausbreitung des Mpox-Virus in Schulen zu verhindern und betroffenen Kindern zu helfen sowie das Risiko eines Schulabbruchs zu verringern. So werde etwa Personal geschult, um die ersten Symptome des Virus zu erkennen und die Schüler zur Behandlung zu überweisen, Handhygiene verbessert und Ressourcen bereitgestellt, um die Sicherheit zu gewährleisten und den Schulbetrieb aufrechtzuerhalten.
(pm - sst)
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