Burkina Faso: Dschihadisten greifen Selbstverteidigungsgruppe an
Am selben Tag verübten bewaffnete Männer einen Überfall in Yondé in der zentralöstlichen Region, bei dem etwa zehn Menschen starben. Erheblicher Sachschaden wurde schließlich am 31. August bei einem Angriff auf einen Stützpunkt der Verteidigungs- und Sicherheitskräfte im Dorf Bam in der Nord-Zentral-Region gemeldet.
Selbstverteidigungsgruppen im Fokus
Wie die Agentur Fides berichtet, zielten die Dschihadisten in beiden Fällen auf lokale Selbstverteidigungsgruppen. In Barsalogho (in der Nord-Zentral-Region) schlugen die Dschihadisten der JNIM (Jama'at Nasr al-Islam wal-Muslimin, Gruppe zur Unterstützung des Islam und der Muslime) zu, während die Bevölkerung auf Anweisung der Armee Verteidigungsgräben aushob. Einigen Berichten zufolge wurden 200 Menschen getötet, überlebende Einwohner berichteten jedoch von mindestens 400 Opfern. Nach Aussagen von Überlebenden habe ein Militärkommando die Dorfbewohner gezwungen, den Graben „gegen ihren Willen“ zu bauen, und sie damit der Vergeltung durch Dschihadisten der JNIM ausgesetzt. Die Dschihadisten der JNIM haben sich mit einem Video zu dem Massaker bekannt, in dem die Leichen der zivilen Opfer zu sehen sind, neben denen nur Grabungswerkzeuge, aber keine Waffen liegen.
Die Zivilisten wurden angeblich von der Armee zwangsrekrutiert und zum Ausheben von Verteidigungsgräben einige Kilometer von ihrem Dorf entfernt geschickt, ohne jeglichen militärischen Schutz. Der Angriff dauerte von 9 Uhr morgens bis 16 Uhr nachmittags. Nachdem die Dschihadisten die Männer, die die Gräben aushoben, massakriert hatten, überrannten sie das Dorf und töteten Frauen, Kinder und ältere Menschen.
Nach dem Angelus am Sonntag, dem 1. September, drückte Papst Franziskus seine Trauer über das Massaker in Barsalogho aus.
JNIM in der Sahelzone auf dem Vormarsch
Die JNIM, die mit Al Quida verbunden ist, ist in der gesamten Sahelzone auf dem Vormarsch. Sie operiert nicht nur in Burkina Faso, sondern auch in Niger und Mali und dehnt sich auf die Grenzgebiete von Benin, Togo und Ghana aus. Im letztgenannten Land hat der Grenzschutz vor möglichen dschihadistischen Anschlägen in den Grenzgebieten zu Burkina Faso gewarnt.
Neben den Regierungstruppen der beteiligten Länder trifft die JNIM mit dem Ableger des Islamischen Staates in der Sahelzone auch auf die andere wichtige dschihadistische Gruppe, die in der Region operiert.
Burkina Faso, Mali und Niger sind Länder, in denen Militärjuntas durch Putsche an die Macht gekommen sind, die, nachdem sie westliche Kontingente verdrängt haben, Militärhilfe von Russland und der Türkei erhalten. In einer Mitte August in den sozialen Medien veröffentlichten Botschaft von Othman al-Ansari, der als Nummer 2 der JNIM gilt, rief die dschihadistische Gruppe die muslimische Bevölkerung der drei Länder dazu auf, ethnische und stammesbedingte Spaltungen zu überwinden und sich in einem Dschihad gegen die Militärjuntas und ihre russischen und türkischen Verbündeten zu vereinen, wobei sie die privaten Militärfirmen Wagner (russisch) und Sadat (türkisch) anführte.
(fides - cs)
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