DR Kongo: Affenpockenfälle bei Kindern steigen um das 75-Fache
Die Provinz Süd-Kivu in der Demokratischen Republik Kongo ist das Epizentrum eines besorgniserregenden Anstiegs der Affenpockenfälle, insbesondere unter Kindern und Jugendlichen. Nach Angaben der Hilfsorganisation „Save the Children“ ist die Anzahl der registrierten Fälle in dieser Altersgruppe in diesem Jahr um das 75-Fache gestiegen. Diese alarmierende Zunahme zeigt, dass sich das Virus unter jungen Menschen doppelt so schnell ausbreitet wie in der restlichen Bevölkerung.
Besonders besorgniserregend ist der Zeitpunkt dieser Entwicklung, da das neue Schuljahr gerade begonnen hat und das Gesundheitspersonal vor der Herausforderung steht, die Ausbreitung des Virus in den Schulen zu verhindern. Viele Bildungseinrichtungen in der Region verfügen nicht über grundlegende Hygienemaßnahmen wie fließendes Wasser, Desinfektionsmittel oder Seife – Maßnahmen, die entscheidend sind, um die Verbreitung des Virus einzudämmen.
Hilfe erhöhen
„Die internationale Gemeinschaft muss dringend ihre finanzielle Unterstützung erhöhen, um sicherzustellen, dass Schulen in der Demokratischen Republik Kongo sauberes Wasser und angemessene sanitäre Einrichtungen für Kinder bereitstellen können“, fordert „Save the Children“ in einer Mitteilung.
Die Situation ist besonders kritisch, da in den letzten vier Wochen fast die Hälfte der landesweit neuen Fälle in Süd-Kivu aufgetreten sind. Zwei Drittel dieser Fälle betreffen Kinder, was das Ausmaß der Krise unterstreicht. Seit der Entdeckung einer neuen Variante des Virus, Klade 1b, im September 2023, hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Ausbreitung des Virus zu einer gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite erklärt.
Bisher sind rund 90 Prozent der gemeldeten Affenpockenfälle in der Demokratischen Republik Kongo aufgetreten. Nach Angaben der WHO wurden landesweit mindestens 18.000 Menschen infiziert, von denen 615 starben. Die rasche Ausbreitung und die hohe Sterblichkeitsrate erfordern dringende Maßnahmen zur Eindämmung der Krise, insbesondere in den am stärksten betroffenen Regionen wie Süd-Kivu.
(sir – mg)
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