Pager und Walkie-Talkies, wie das Modell im Bild, wurden im Libanon zur Explosion gebracht Pager und Walkie-Talkies, wie das Modell im Bild, wurden im Libanon zur Explosion gebracht   (ANSA)

Libanon: Patriarch Raï verurteilt Pager-Angriff

Der libanesische Kardinal Béchara Boutros Raï, Patriarch der maronitischen Kirche, hat seine Trauer über den blutigen Angriff, der „fast dreitausend libanesische Bürger“ getroffen hat, indem ihre Pager und Funksprechgeräte in Sprengsätze verwandelt wurden, bekundet. Den Angriff, der „Kommunikationsmittel benutzt, um wahllos zu töten“, verurteilte er in einem kurzen Kommuniqué, das über die sozialen Netzwerke verbreitet wurde. Israel hat sich bislang nicht öffentlich zu den Angriffen bekannt.

Am Dienstag und Mittwoch waren in zwei Wellen 37 Menschen getötet und fast 3.000 verletzt worden, als elektronische Geräte der libanesischen schiitischen Hisbollah-Partei in die Luft gesprengt wurden. Der maronitische Patriarch verurteilt in der Mitteilung „alle Formen der Aggression gegen das libanesische und palästinensische Volk, insbesondere gegen die Unbewaffneten“, und bittet „den allmächtigen Gott, sich derer zu erbarmen, die ihr Leben verloren haben, ihre Familien und die Verwundeten zu trösten, den Verwundeten Heilung zu gewähren und unserer Region und der Welt einen vollständigen und gerechten Frieden zu schenken“.

Am vergangenen Sonntag, vor der israelischen Operation, hatte Patriarch Béchara Raï diejenigen kritisiert, die den Libanon „ohne Staat, ohne Gesetze und ohne Verfassung“ haben wollten. Er äußerte sich in seiner Predigt während der Messe, die in Mayfouk zum Gedenken an die Gefallenen der Partei der libanesischen Streitkräfte während der Kriegsjahre gefeiert wurde. „Es gibt Leute“, so der Patriarch, ohne ausdrücklich auf politische Parteien zu verweisen, „die wollen, dass der Großlibanon (der 1920 unter französischem Mandat proklamiert wurde) ein leeres Land ist, damit sie ihre Pläne verwirklichen können, ohne Staat, Gesetze und Verfassung“, zitiert der vatikanische Fidesdienst den Kardinal. Raï würdigte unterdessen die Veteranen der „Front für die Befreiung des Libanon“, die „bereit sind, ihre Interessen zu opfern“.

Am selben Tag lobte der schiitische Mufti der dschafaritischen Schule Ahmad Kabalan unterdessen den so genannten „Widerstand“ der Hisbollah gegen Israel und verurteilte diejenigen, die während des Bürgerkriegs (1975-1990) mit der israelischen Armee kollaboriert hatten, wobei er sich auf die libanesischen Streitkräfte bezog.

(fides - sst) 

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21. September 2024, 12:09