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Luxemburg: Zwei Päpste, ein Vater, ein Sohn

Der 17-jährige David Jeck ist einer von vier Trägern, die Papst Franziskus in der Kathedrale von Luxemburg die Muttergottes der Trösterin der Betrübten bringen dürfen. Sein Vater Marc Jeck hat 1985 beim ersten Papstbesuch in Luxemburg bei der Messe mit Johannes Paul II. ministriert. Blick auf eine katholische Vater-Sohn-Geschichte mit Madonna und zwei Päpsten.

„Das war natürlich ein absolutes Highlight damals als 12-jähriger: Wir durften mit unserer Pfarrei beim großen Freilichtgottesdienst dabei sein“, erzählt Marc Jeck. So etwas hatte man im Großherzogtum noch nie gesehen: eine Messe unter freiem Himmel mit 60.000 Gläubigen. Es war zu Christi Himmelfahrt 1985, ein strahlend schöner Tag, in Erwartung des polnischen Papstes, dessen zweitägiger Besuch ganz Luxemburg mit Stolz erfüllte. „Es war eine sehr lange Zeremonie. Es war sehr heiß. Wir haben so geschwitzt, aber es war ein wunderbares Erlebnis.“

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Und das, obwohl wenige Wochen vorher, am Karfreitag, einer der schönen schlanken Türme der Luxemburger Kathedrale abgebrannt war. Der Schock war groß damals: Feuer am Dach der Bischofskirche just vor dem ersten Papstbesuch im Land. Aber 1985 gab es noch keine Verschwörungserzählungen, die da in Stellung gebracht worden wären, erzählt Marc Jeck. „Es war viel beschädigt damals und man wusste nicht genau, ob nach dem Brand überhaupt die Kathedrale bespielt werden konnte. Aber das wurde gelöst, innerhalb weniger Wochen war die Kathedrale bereit, den Papst zu empfangen. Und das war ein wunderbarer Aufenthalt des Papstes damals.“

Die Muttergottes der Betrübten in der Kathedrale von Luxemburg
Die Muttergottes der Betrübten in der Kathedrale von Luxemburg

Der katholische Journalist hat Erinnerungen an diese Papstmesse und viele Fotos. Beides hat er mit seinem Sohn geteilt. Denn der 17-jährige David Jeck hat beim nun bevorstehenden zweiten Besuch eines Papstes in Luxemburg eine buchstäblich tragende Rolle: Er ist einer von vier Jugendlichen, die an diesem Donnerstag in der Kathedrale die dort aufbewahrte Statue der „Trösterin der Betrübten“ zum Altar tragen werden, vor dem Papst Franziskus sitzt.

„ür mich ist das eine ganz große Ehre“

„Für mich ist das eine ganz große Ehre“, sagt David. „Denn ich bin ja hier in der Stadt aufgewachsen und da war direkt eine Verbindung zwischen der Muttergottes und mir. Und heute so nah bei ihr zu stehen ist etwas ganz Besonderes.“

David Jeck mit der Muttergottesstatue der Trösterin der Betrübten
David Jeck mit der Muttergottesstatue der Trösterin der Betrübten

David ist schon seit seinem neunten Lebensjahr Ministrant in der Luxemburger Kathedrale. Sein Großvater – Marc Jecks Schwiegervater – ist Ständiger Diakon hier, einer der ersten in Luxemburg. Und dass die katholische Kirche im Großherzogtum auch sonst viel immer viel zu geben hatte, zeigt sich auch an dem Detail, dass schon 1985 beim Besuch von Johannes Paul II. nicht nur Ministranten, sondern auch Ministrantinnen am Altar dienten. „Ich habe eine Zwillingsschwester, die war auch dabei“, erinnert sich Marc Jeck, „und da war ich ein bisschen neidisch auf sie, denn sie durfte nämlich eine besondere Fahne tragen, und ich nicht.“

Diesmal geht es rund um die Trösterin der Betrübten beim Papstbesuch ausgewogen zu: Zwei junge Frauen und zwei junge Männer präsentieren die prachtvoll gekleidete Statue dem Papst. Franziskus will der in Luxemburg hoch verehrten Muttergottesstatue eine Goldene Rose verehren und das 400. Jubiläum der ihr gewidmeten Wallfahrt, der sogenannten Marienoktave, eröffnen.

(vatican news – gs)

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26. September 2024, 08:22